Die Alibaba Group hat bekannt gegeben, dass sie zusammen mit einem Minderheitsaktionär ihre Anteile an Intime, einem führenden Betreiber von Warenhäusern in China, veräußern wird. Käufer ist ein Konsortium, bestehend aus der Youngor Group und Mitgliedern des Intime-Managements. Der Schritt markiert eine strategische Neuausrichtung für Alibaba, das sich zunehmend auf seine Kernbereiche E-Commerce und Cloud-Dienstleistungen konzentriert.
Alibaba hielt bislang etwa 99 % der Anteile an dem Unternehmen. Der vereinbarte Verkaufspreis beläuft sich auf etwa 7,4 Milliarden RMB (umgerechnet 1 Milliarde US-Dollar). Trotz der hohen Einnahmen erwartet Alibaba aus der Transaktion einen Verlust von etwa 9,3 Milliarden RMB (1,3 Milliarden US-Dollar). Dieser Verlust ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Buchwert der Vermögenswerte von Intime und den erzielten Erlösen. Der Abschluss des Verkaufs steht noch unter dem Vorbehalt der fusionskontrollrechtlichen Freigabe in China sowie weiterer üblicher Abschlussbedingungen.
Intime Retail wurde 2017 von Alibaba in Kooperation mit dem Gründer des Unternehmens privatisiert. Der Kaufpreis belief sich damals auf umgerechnet 2,5 Milliarden US-Dollar. Ziel war es, das Online- und Offline-Geschäft durch das Konzept des „neuen Handels“ stärker zu verknüpfen. Zuvor hatte Alibaba bereits 692 Millionen US-Dollar in Intime investiert, wie die South China Morning Post, die ebenfalls zur Alibaba Group gehört, resümiert.
Intime zählt zu den größten Warenhausbetreibern in der Volksrepublik China und war bisher ein bedeutendes Standbein von Alibabas Handelssegment. Der Rückzug spiegelt eine strategische Neuausrichtung wider, bei der sich Alibaba stärker auf seine digitalen Kerngeschäfte konzentrieren könnte. Die Veräußerung markiert einen weiteren Schritt in Alibabas Restrukturierungsstrategie, die in den letzten Monaten durch Veränderungen und Anpassungen innerhalb des Konzerns geprägt war.