Amazon hat mit dem Projekt Kuiper einen wichtigen Meilenstein erreicht: Am 9. April soll der erste vollständige Satz von 27 Kommunikationssatelliten in eine niedrige Erdumlaufbahn gebracht werden. Der Start der Mission KA-01 erfolgt mit einer Atlas-V-Rakete von United Launch Alliance (ULA) von der Cape Canaveral Space Force Station in Florida. Es handelt sich dabei um den Auftakt einer groß angelegten Satelliten-Deployment-Strategie, mit der Amazon künftig weltweit schnellen und zuverlässigen Internetzugang ermöglichen will.
Erste Phase der Kuiper-Konstellation
Mit dem Start von KA-01 beginnt die Vollausbaustufe des Kuiper-Projekts. Insgesamt sollen laut einem neuen Blog-Beitrag über 3.200 Satelliten in einer niedrigen Erdumlaufbahn installiert werden. Für den Aufbau der Konstellation hat Amazon bereits über 80 Raketenstarts gesichert, darunter Missionen mit ULA, Blue Origin, Arianespace und SpaceX. Die Satelliten der KA-01-Mission fliegen in rund 450 Kilometern Höhe und werden später ihre endgültige Umlaufbahn in etwa 630 Kilometern Höhe erreichen.

Amazon unaufhaltsam
Fortschritt gegenüber früheren Testflügen
Die nun eingesetzten Satelliten stellen eine Weiterentwicklung gegenüber den Prototypen dar, die im Oktober 2023 erfolgreich getestet wurden. Verbesserungen betreffen alle zentralen Systeme wie Antennen, Prozessoren, Solararrays, Antriebstechnik sowie die optischen Verbindungen zwischen den Satelliten. Um Lichtverschmutzung zu verringern, sind die Satelliten mit einer speziellen Beschichtung versehen, die reflektiertes Sonnenlicht streut.
Schwerstes Kuiper-Launch-Paket bisher
Die 27 Satelliten bilden die bisher schwerste Nutzlast für eine Atlas-V-Rakete. Um sie ins All zu bringen, setzt ULA auf die leistungsstärkste Konfiguration der Rakete mit fünf Feststoffboostern und einer besonders großen Nutzlastverkleidung. Insgesamt sind acht Starts mit Atlas V sowie 38 weitere mit ULA’s neuem Vulcan Centaur geplant.
Automatisierte Inbetriebnahme im Orbit
Nach dem Start übernimmt das Kuiper-Team in Redmond, Washington, die Steuerung. Die Satelliten sollen sich selbstständig in Betrieb nehmen, erste Verbindungen zur Bodenstation herstellen und sich in die vorgesehene Umlaufbahn begeben. Ziel der Mission ist es, die Grundlagen für ein funktionierendes End-to-End-Netzwerk zu legen, das später Datenverkehr zwischen Nutzern auf der Erde über Satelliten ermöglicht.
Weitere Starts in Vorbereitung
Parallel zum Flug KA-01 laufen bereits die Vorbereitungen für die nächste Mission KA-02, die ebenfalls mit einer Atlas-V-Rakete erfolgen soll. Langfristig will Amazon die Produktions- und Startfrequenz weiter erhöhen, um den Service noch 2025 für erste Kunden zugänglich zu machen.