Amazon plant offenbar eine strategische Neuausrichtung im Kampf gegen Temu und Co und bereitet die Einführung eines neuen Niedrigpreis-Shops vor, der auf preissensible Kunden abzielt. Der neue Shop soll strikte Preisobergrenzen für Händler festlegen, um den Wettbewerb mit den aufstrebenden chinesischen Plattformen aufzunehmen.
Laut einem Bericht von The Information setzt Amazon Preislimits für 700 verschiedene Produktkategorien. So dürfen Händler beispielsweise Schmuck nicht teurer als 8 US-Dollar und Gitarren nicht teurer als 13 US-Dollar anbieten. Auch für größere Produkte wie Sofas gibt es Vorgaben: Hier liegt die Preisobergrenze bei 20 US-Dollar. Diese Preisregulierungen markieren einen deutlichen Kurswechsel für Amazon, das bisher keine derart restriktiven Preisvorgaben machte.
Neben den Preislimits sollen Verkäufer von reduzierten Fulfillment-Gebühren profitieren. Ein weiterer Aspekt der Strategie ist die direkte Lieferung aus einer Einrichtung in Guangdong, China, an amerikanische Kunden, was Amazons Logistikkosten senken und wettbewerbsfähigere Endpreise ermöglichen dürfte.
Die neue Initiative fällt in eine Phase, in der Amazons Einzelhandelswachstum ins Stocken gerät. Im zweiten Quartal des Jahres wuchsen die Umsätze im Online-Segment nur noch um 5 %, verglichen mit einem Anstieg von 7 % im ersten Quartal. Amazons Ziel ist es, durch den neuen Discount-Shop eine größere Kundenschicht anzusprechen und die Konkurrenzfähigkeit im Vergleich zu den aggressiv expandierenden Discountern Temu und Shein zu stärken.
Amazon hat sich bislang nicht offiziell zu den Berichten geäußert.