Eine aktuelle Umfrage von Pharma Deutschland zeigt, dass 62 Prozent der Deutschen rezeptfreie Arzneimittel bevorzugt in Apotheken vor Ort kaufen. Damit bestätigt die Erhebung den anhaltenden Trend der letzten Jahre. Nur 23 Prozent greifen auf Versandapotheken zurück, obwohl diese oft günstigere Preise bieten.
Laut Dorothee Brakmann, Hauptgeschäftsführerin von Pharma Deutschland, sind die Nähe zur Apotheke, die persönliche Beratung und das Vertrauen in die Expertise des Fachpersonals die entscheidenden Gründe für diesen Vertrauensvorsprung. „In den Apotheken vor Ort kommen große fachliche Expertise und eine hohe Produktqualität zusammen. Das macht sie für eine sichere und effektive Gesundheitsversorgung so unverzichtbar“, so Brakmann.
Die Umfrage zeigt auch, dass die Präferenz für die Vor-Ort-Apotheke generationenübergreifend ist. Besonders häufig nannten die Befragten die Nähe (36 Prozent) und das Vertrauen in die Beratung (22 Prozent) als Hauptgründe. Diese Werte decken sich weitgehend mit früheren Umfragen, was auf eine konstante Bedeutung der Vor-Ort-Apotheken hinweist.
Versandapotheken: Vorteile für Jüngere, aber begrenzte Reichweite
Versandapotheken erreichen vor allem bei den 30- bis 39-Jährigen mit einem Anteil von 26 Prozent etwas höhere Beliebtheit als bei den 18- bis 29-Jährigen (17 Prozent). Dabei steht der Preisvorteil für die Nutzer klar im Vordergrund. Dennoch scheinen die Stärken der Apotheken vor Ort, wie die direkte Verfügbarkeit und persönliche Beratung, den digitalen Alternativen überlegen zu bleiben.
Selbstmedikation entlastet das Gesundheitssystem
Vor-Ort-Apotheken spielen auch eine zentrale Rolle bei der Unterstützung der Selbstmedikation. Laut Studien spart jeder Euro, der für rezeptfreie Arzneimittel ausgegeben wird, rund 14 Euro im Gesundheitssystem ein. Damit tragen Apotheken aktiv zur Entlastung ärztlicher Versorgung und der gesetzlichen Krankenkassen bei.
Um diese Rolle auch künftig zu sichern, fordert Dorothee Brakmann politische Unterstützung: „Die Politik muss Rahmenbedingungen schaffen, die eine flächendeckende Versorgung und die wichtige Rolle der Apotheken in der Selbstmedikation sicherstellen. Dazu zählt auch, geeignete Substanzen aus der Rezeptpflicht zu entlassen, um die Eigenverantwortung der Patienten zu stärken.“