Die Jobzufriedenheit in Deutschland bleibt trotz wirtschaftlicher Herausforderungen mit einer Zufriedenheitsrate von 85 % und hoher Arbeitsplatzsicherheit bemerkenswert hoch. Insbesondere das Konzept „New Work“, das in den Pandemie-Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen hat, zeigt sich in vielen Unternehmen durch Home-Office und flexible Arbeitszeiten.
Der neue Trend Report zur Zukunft der Arbeit, veröffentlicht von Statista in Zusammenarbeit mit der Arbeitgeber-Vergleichsplattform kununu und dem Jobs-Netzwerk XING, untersucht aktuelle Entwicklungen und zentrale Trends in der Arbeitswelt. Basierend auf Daten von Statista Market Insights, der XING Wechselbereitschaftsstudie und dem kununu Gehaltscheck 2024, bietet der Report Einblicke in die Arbeitsmarktsituation, Gehaltszufriedenheit, Attraktivitätsfaktoren für Arbeitgeber sowie die Herausforderungen und Chancen der KI-Revolution.
Über die Hälfte der Beschäftigten nutzt Remote-Optionen
„Flexible Arbeitsmodelle und Home-Office werden für viele Beschäftigte, insbesondere für die jüngeren Generationen, immer wichtiger. Unternehmen müssen die Bedürfnisse der Arbeitnehmenden erkennen und darauf eingehen, um Fachkräfte zu gewinnen und langfristig zu halten“, betont Thomas Kindler, Managing Director von XING.
Laut der XING Wechselbereitschaftsstudie 2024 haben mehr als die Hälfte der Beschäftigten die Möglichkeit, remote zu arbeiten. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, Büroflächen effizient zu nutzen und geeignete hybride Arbeitsumfelder zu schaffen. Dabei besteht die Komplexität darin, die Vorteile des Home-Office mit dem Bedürfnis nach persönlicher Interaktion und Zusammenarbeit zu vereinen.
4-Tage-Woche und Teilzeit gewinnen an Bedeutung
Die durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit in Deutschland beträgt 40,2 Stunden. Fast ein Drittel der Erwerbstätigen arbeitet in Teilzeit. Die 4-Tage-Woche gewinnt als Attraktivitätsfaktor bei der Arbeitgeberwahl an Bedeutung, allerdings glauben nur etwa 66 % an die Umsetzbarkeit des Modells in den nächsten 5 Jahren, so die XING Wechselbereitschaftsstudie 2024. Flexible Arbeitszeiten und die 4-Tage-Woche ermöglichen mehr Zeit für persönliche Belange und Familie, könnten zu höherer Produktivität und weniger Krankheitstagen führen, werden jedoch aufgrund von Arbeitsbelastung und finanziellen Bedenken kritisch betrachtet.
Inklusive Arbeitskultur steigert Zufriedenheit und Kreativität, Gehalt bleibt entscheidend
Diskriminierung am Arbeitsplatz bleibt ein Problem, insbesondere bei Rechtsextremismus, Benachteiligung von Menschen mit Behinderung, Gender Pay Gap und Altersdiversität. Arbeitgeber müssen diskriminierende Strukturen abbauen und Vielfalt fördern, was zu höherer Zufriedenheit und Bindung der Mitarbeitenden sowie gesteigerter Kreativität führen kann. Gehalt ist weiterhin ein entscheidender Faktor für die Arbeitszufriedenheit und einer der häufigsten Gründe für einen Arbeitgeberwechsel.
„Die Gehaltszufriedenheit ist entscheidend für die Arbeitszufriedenheit. Ergebnisse des kununu Gehaltschecks 2024 zeigen jedoch, dass ein höheres Gehalt nicht zwangsläufig zu höherer Zufriedenheit führt. Die Energiebranche zeigt, dass ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Gehalt und Zufriedenheit möglich ist“, erläutert Nina Zimmermann, CEO von kununu.
Künstliche Intelligenz revolutioniert die Arbeitswelt
Die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI), insbesondere generativer KI, wird die Arbeitswelt grundlegend verändern. KI könnte bestimmte Berufsfelder ersetzen, während andere, vor allem Blue-Collar-Jobs, weniger ersetzbar sind. Dies bietet neue Möglichkeiten für Innovation und Wachstum, stellt jedoch auch Herausforderungen in Bezug auf die Ausbildung und Anpassung der Arbeitskräfte dar.
„Die Zukunft der Arbeit wird durch Flexibilität, Diversität und Technologisierung geprägt sein. Arbeitgeber müssen sich auf diese Trends einstellen, um eine produktive und zufriedene Belegschaft zu gewährleisten. Die Schaffung von Arbeitsumgebungen, die den Bedürfnissen der Beschäftigten gerecht werden, ist entscheidend für den zukünftigen Erfolg“, fasst Theresa Käufer, Team Lead Research Economy bei Statista, zusammen.