Commerce, das neue Dachunternehmen von BigCommerce, Feedonomics und Makeswift, markiert einen grundlegenden Wandel in der strategischen Ausrichtung des bisherigen E-Commerce-Anbieters. Mit der Umbenennung in Commerce.com, Inc. will das Unternehmen die nächste Generation des digitalen Handels einläuten – eine Ära, in der Künstliche Intelligenz eine zentrale Rolle in der Kaufentscheidung übernimmt.
Die bisher unter der Nasdaq gelistete BigCommerce Holdings, Inc. wird ab dem 1. August 2025 unter dem Ticker-Symbol „CMRC“ geführt. Damit verschwindet der bisherige Name „BIGC“ von den Kurszetteln. Der Schritt soll nicht nur die Markenarchitektur vereinheitlichen, sondern auch die technologische und strategische Neuausrichtung des Unternehmens unterstreichen.
Vision: Agentischer Handel als Zukunftsmodell
Commerce positioniert sich als Wegbereiter des sogenannten „agentischen Handels“, bei dem KI-gestützte Systeme eigenständig für Konsumenten recherchieren, vergleichen und Transaktionen ausführen. Der Fokus liegt dabei auf intelligenten Datenstrukturen und flexiblen Storefronts, die Marken helfen sollen, sich in einem zunehmend KI-getriebenen Umfeld zu behaupten.
„Wir schaffen keine neue Marke, wir setzen ein klares Signal“, betont CEO Travis Hess. Ziel sei es, Händler, Hersteller und Marken mit den Werkzeugen auszustatten, die sie für Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit im Zeitalter des intelligenten Handels benötigen.
Gewinnen in der Plattform-Ökonomie
Starke Einzelmarken unter einem gemeinsamen Dach
BigCommerce bleibt das skalierbare Shopsystem für B2B- und B2C-Unternehmen, Feedonomics sorgt für KI-gerechte Produktdatenoptimierung über sämtliche Verkaufskanäle hinweg, und Makeswift bietet als visuelles Editor-Tool eine Schnittstelle für personalisierte digitale Einkaufserlebnisse. Die drei Lösungen behalten ihre Eigenständigkeit, sollen jedoch enger miteinander verzahnt operieren.
Gleichzeitig öffnet sich Commerce nach außen: Das Ökosystem ist so konzipiert, dass auch externe Tools und Partner angebunden werden können. Ziel ist ein offenes, vernetztes und datenintelligentes System, das Händlern vollständige Kontrolle über ihren digitalen Vertrieb gibt.
AI ersetzt SEO als Gatekeeper
Laut Commerce ist die klassische Suchmaschinenoptimierung auf dem Rückzug. Stattdessen gewinnen sogenannte „Answer Engines“ wie ChatGPT, Perplexity oder Google Gemini an Bedeutung, bei denen KI-Systeme als neue Einstiegspunkte in die Produktsuche fungieren. Diese Entwicklung erfordert von Händlern nicht nur technische Anpassungen, sondern eine komplett neue Strategie.
Commerce begegnet diesem Wandel mit einer Kombination aus Feedonomics für datengetriebene Sichtbarkeit, BigCommerce als Handelsbetriebssystem und Makeswift für KI-optimierte Frontends. Partnerschaften mit Google Cloud und Perplexity sind bereits geschlossen.
Prominente Kunden setzen auf Commerce
Marken wie Dell Technologies, Urban Outfitters, CamelBak oder Coach nutzen bereits Commerce-Lösungen, um ihre Produktdaten für KI-Schnittstellen zu optimieren und so neue Sichtbarkeit in digitalen Verkaufskanälen zu gewinnen. Die Integration zielt darauf ab, Markenkonsistenz zu sichern und die Performance in einer zunehmend KI-gesteuerten Customer Journey zu verbessern.
Strategische Neuausrichtung unter neuer Führung
Die Transformation wurde maßgeblich vom neuen CEO Travis Hess und einem neu aufgestellten Führungsteam vorangetrieben. Laut Ellen Siminoff, Vorsitzende des Verwaltungsrats, ist die Gründung von Commerce Ausdruck langfristiger Ambitionen: Die Umstrukturierung soll dem Unternehmen zu nachhaltigem Wachstum und höherer Marktrelevanz verhelfen.
Die erste Quartalskonferenz unter dem neuen Namen findet am 31. Juli statt und kann live oder als Aufzeichnung über die Investor-Relations-Website verfolgt werden.


