Der Schutz persönlicher Daten im Internet ist vielen Deutschen wichtig. Laut einer aktuellen Civey-Umfrage, die im Auftrag des eco – Verband der Internetwirtschaft e. V. durchgeführt wurde, setzen über die Hälfte der Befragten auf zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen, um ihre Daten online zu schützen. Die beliebteste Methode ist die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA), die 49,2 Prozent der Teilnehmer nutzen. Zudem speichern 31,2 Prozent der Befragten keine Passwörter online, während 28,1 Prozent auf biometrische Verfahren wie Fingerabdruck oder Gesichtserkennung setzen. Auch Passwort-Manager sind gefragt: Knapp ein Fünftel der Befragten ändert regelmäßig alle Passwörter oder nutzt spezielle Tools zur Passwortverwaltung.
Prof. Dr. Norbert Pohlmann, Vorstand für IT-Sicherheit im eco-Verband, betont die Bedeutung solcher Schutzmaßnahmen: „Der Schutz unserer Identität und persönlicher Daten sollte oberste Priorität haben. Dass nahezu jeder zweite Deutsche bereits Maßnahmen wie die Zwei-Faktor-Authentifizierung einsetzt, zeigt ein wachsendes Bewusstsein für Cybersicherheit.“ Trotzdem sieht er weiterhin Nachholbedarf, um noch mehr Internetnutzern die Notwendigkeit zusätzlicher Schutzmaßnahmen nahezubringen. „Eine sichere Nutzung des Internets erfordert grundlegende Schutzmaßnahmen, die durch einfache und kostengünstige Optionen realisierbar sind.“
Anlässlich des zweiten „World More Than a Password Day“ am 12. November 2024 hat eco die Leitlinien „Protecting Your Accounts and Devices“ der internationalen Organisation Nonprofit Cyber unterzeichnet, die Tipps für mehr Sicherheit im Internet geben. Das Leitlinienpapier, von knapp 100 internationalen Organisationen mitgetragen, bietet konkrete Empfehlungen, wie man ohne hohen Kostenaufwand die eigene Online-Sicherheit erhöhen kann. Die Ratschläge reichen von der Nutzung passwortfreier Authentifizierungsoptionen, wie Passkeys, bis hin zum Einsatz starker Passwörter, die mit Multifaktor-Authentifizierung zusätzlich abgesichert werden sollten.
Die Leitlinien raten zudem zur Nutzung eines Passwort-Managers, um starke und zufällige Passwörter sicher zu verwalten, sowie zur „Three Random Words“-Technik, die von der britischen NCSC entwickelt wurde. Pohlmann betont: „Der finanzielle und emotionale Schaden durch Datenlecks kann enorm sein, während präventive Maßnahmen oft schnell und kostengünstig umzusetzen sind.“
Der „World More Than a Password Day“ wurde 2023 von Nonprofit Cyber ins Leben gerufen und zielt darauf ab, die Aufmerksamkeit auf die Relevanz starker Authentifizierungsmethoden zu lenken. Die eco-Umfrage zeigt, dass bereits ein Bewusstsein für Cybersicherheit in der Bevölkerung vorhanden ist. Die Maßnahmen der Leitlinien und die Unterstützung durch Verbände wie eco sollen dazu beitragen, dass künftig noch mehr Menschen ihre Online-Sicherheit verbessern.