Die jüngsten Zahlen des DATEV Mittelstandsindex zeichnen ein ernüchterndes Bild: Von einer Trendwende in der mittelständischen Wirtschaft ist auch im Sommer 2025 nichts zu erkennen. Statt einer saisonalen Belebung setzt sich die Abwärtsentwicklung fort. Besonders betroffen ist das Gastgewerbe, das trotz Ferienzeit deutliche Einbußen verzeichnet.
Umsätze im Minus
Im Juli 2025 gingen die Umsätze der kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland um 1,7 Prozent zurück. Der Indexwert sank auf 91,9 Punkte. In der Gastronomie, wo normalerweise gutes Wetter, Tourismus und Freizeitaktivitäten für steigende Einnahmen sorgen, lag der Rückgang bei 4,0 Prozent. „Mit der ausbleibenden Sommerbelebung verschärft sich die wirtschaftliche Lage in der Gastronomie weiter“, erklärte DATEV-Chef Prof. Dr. Robert Mayr. Hoffnung setzt die Branche nun auf die Entwicklung im August.
Auch andere Sektoren sind betroffen: Im Verarbeitenden Gewerbe sanken die Umsätze um 2,8 Prozent, im Bauhauptgewerbe um 2,0 Prozent. Lediglich im Handel zeigt sich eine leichte Stabilisierung mit einem Plus von 0,1 Prozent. Regional ist fast das gesamte Bundesgebiet von der negativen Entwicklung betroffen. Nur Niedersachsen weist ein Plus von 2,5 Prozent aus – bedingt durch einen Basiseffekt, da die Vergleichszahlen des Vorjahres dort besonders schwach waren.
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Löhne steigen weiter
Trotz rückläufiger Umsätze wachsen die Löhne und Gehälter weiter. Der Lohnindex erhöhte sich im Juli um 4,0 Prozent auf 115,3 Punkte. Dieser Anstieg ist in allen Regionen und Branchen zu beobachten und liegt weiterhin über der allgemeinen Preisentwicklung.
Beschäftigung im Rückwärtsgang
Beim Beschäftigungsindex zeigt sich dagegen ein Abwärtstrend. Insgesamt ging die Beschäftigung im Juli um 0,3 Prozent zurück. Während mittlere Unternehmen noch Personal aufbauen konnten, reduzierten Kleinst- und Kleinbetriebe ihre Stellen. Besonders stark betroffen ist das Gastgewerbe mit einem Minus von 3,4 Prozent.


