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Eine neue Initiative soll den Rückstand bei digitalen Zahlungen in Deutschland verringern: Acht Partner aus der Finanzbranche bieten kleinen Händlern ein Jahr lang kostenlose Infrastruktur für Kartenzahlungen. Ziel ist es, bestehende Akzeptanzlücken zu schließen und Kunden mehr Wahlfreiheit an der Kasse zu ermöglichen.
Die neue Brancheninitiative „Deutschland zahlt digital“ will die Akzeptanz digitaler Bezahlmethoden im stationären Einzelhandel steigern. Dafür schließen sich große Akteure der Finanzbranche zusammen, um insbesondere kleinen Händlern den Einstieg in die Kartenzahlung zu erleichtern. Die Initiative richtet sich vor allem an Betriebe, die bislang keine digitalen Bezahlmethoden anbieten.
Commerz Globalpay, Deutsche Bank, Flatpay, Mastercard, Sumup, Unzer, Visa und VR Payment gehören zu den Gründungspartnern der Initiative, die unter der Schirmherrschaft von Marcus W. Mosen steht. Ihr Ziel: Händler, die bislang auf Barzahlung setzen, sollen ein Jahr lang risikofrei digitale Zahlungsmethoden erproben können.
Die Partner übernehmen für zwölf Monate sämtliche Kosten, die bei der Einführung digitaler Zahlungen anfallen – darunter Terminalbereitstellung, Installation und sämtliche Transaktionsgebühren. Das Angebot gilt bis zu einem digitalen Zahlungsumsatz von 50.000 Euro. Händler mit mehr als fünf Verkaufsstellen oder solchen ohne persönlichen Kundenkontakt sind von der Förderung ausgeschlossen.
Teilnahmeberechtigt sind Betriebe, die seit mindestens einem Jahr bestehen und in den vergangenen zwölf Monaten keine Kartenzahlungen akzeptiert haben. Die Initiative richtet sich damit gezielt an klassische kleinere Einzelhändler und Dienstleister, die digitale Bezahlmethoden bisher noch nicht eingeführt haben – sei es aus Kosten- oder Technikvorbehalten.
Im europäischen Vergleich hinkt Deutschland bei der Infrastruktur für bargeldlose Zahlungen deutlich hinterher. Während etwa in Polen auf 1.000 Einwohner mehr als 36 Zahlungsterminals kommen, liegt Deutschland mit rund 18 Geräten deutlich darunter.
Laut mehreren Studien liegt der Anteil von Kartenzahlungen an den Haushaltsausgaben in Deutschland mit 25-30 Prozent deutlich unter dem EU-Schnitt von knapp 50 Prozent. Die Initiative sieht hierin ungenutztes Potenzial: Digitale Bezahlmethoden erhöhen nicht nur die Kundenzufriedenheit, sondern auch die Wahrscheinlichkeit von Spontankäufen und höheren Warenkörben.
„Ohne den Ausbau digitaler Bezahllösungen am Point of Sale gibt es in Deutschland keine echte Wahlfreiheit für Verbraucher“, betont Marcus W. Mosen, Branchenexperte und Botschafter der Initiative in der Pressemitteilung von Mastercard. Die neue Initiative nimmt sich diesen Rückstand zum Vorbild und verweist auf die erfolgreichen Effekte ähnlicher Programme in anderen Ländern.
Darüber hinaus versprechen sich die Partner Vorteile durch automatisierte Buchhaltung, mehr Sicherheit im Kassenprozess und weniger Aufwand im täglichen Geschäft. Händler sollen durch die Aktion Vertrauen in moderne Zahlungslösungen gewinnen – und so langfristig den Wandel im stationären Handel mitgestalten.
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