Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Euroraum ist im dritten Quartal 2024 um 0,4% gestiegen, während die EU insgesamt ein Wachstum von 0,3% verzeichnete. Diese Ergebnisse stammen aus einer vorläufigen Schnellschätzung von Eurostat, die auf ersten Daten aus 18 Mitgliedsstaaten basiert und etwa 94% des EU-BIP abdeckt. Im Vergleich zum Vorjahr beträgt das saisonbereinigte Wachstum sowohl im Euroraum als auch in der EU 0,9%.
Die wirtschaftliche Dynamik fällt innerhalb der EU jedoch unterschiedlich aus: Irland konnte im Vergleich zum Vorquartal ein robustes Plus von 2,0% erzielen, gefolgt von Litauen mit 1,1% und Spanien mit 0,8%. Auf der anderen Seite verzeichnete Ungarn mit -0,7% den stärksten Rückgang. Auch Lettland und Schweden mussten leichte Einbußen von -0,4% bzw. -0,1% hinnehmen.
Im Vergleich zum zweiten Quartal 2024, in dem das BIP im Euroraum nur um 0,2% und in der EU um 0,3% gestiegen war, zeigen die aktuellen Zahlen eine geringfügige Verbesserung der wirtschaftlichen Lage. Experten weisen jedoch darauf hin, dass die vorliegenden Daten vorläufig sind und erst im November revidiert werden. Da die Schätzungen auf unvollständigen Datensätzen beruhen, sind Anpassungen, wie sie bei diesen Schnellschätzungen üblich sind, nicht ausgeschlossen.
Diese BIP-Daten geben einen Einblick in die konjunkturelle Stabilität in der Region, da die Wirtschaft in einigen Ländern wie Deutschland weiterhin schwächelt. Deutschlands BIP konnte im dritten Quartal nur um 0,2% zulegen und lag damit erneut unter dem europäischen Durchschnitt. Auch Frankreich und Italien wiesen jeweils ein verhaltenes Wachstum von 0,4% bzw. 0,0% auf.
Die nächste, detailliertere Schätzung des BIP für das dritte Quartal 2024 wird von Eurostat am 14. November 2024 veröffentlicht, gefolgt von umfassenderen Analysen im Dezember und Januar. Diese Berichte sind Teil der regelmäßigen Veröffentlichungen, mit denen Eurostat die wirtschaftliche Entwicklung im Euroraum und in der EU kontinuierlich überwacht.