Finanzinvestoren haben im Jahr 2024 wieder mehr Transaktionen getätigt. Das geht aus einer aktuellen Analyse des Beratungsunternehmens EY hervor. Während die Zahl der Private-Equity-Deals europaweit um fünf Prozent auf 1.424 Transaktionen anstieg, lag das Plus in Deutschland bei lediglich zwei Prozent auf 189.
Großbritannien als Wachstumstreiber
Besonders dynamisch entwickelte sich der britische Markt, wo die Zahl der Deals um 28 Prozent auf 329 zulegte. Damit ist Großbritannien erneut Spitzenreiter unter den europäischen Märkten. Rückläufig zeigte sich hingegen Frankreich mit einem Minus von fünf Prozent auf 229 Transaktionen. Deutschland bleibt auf Platz drei, allerdings weiterhin deutlich unter dem Niveau von 2021 mit damals 250 Deals.
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Exits in Europa gestiegen – Deutschland rückläufig
Parallel zum Anstieg der Zukäufe verzeichnete Europa auch bei den Exits ein Plus: Die Zahl der Veräußerungen stieg um 13 Prozent auf 674. In Deutschland hingegen sank die Zahl der Exits von 98 im Vorjahr auf 88. Zwei Drittel der Verkäufe hierzulande gingen an strategische Investoren, ein knappes Viertel an andere Finanzinvestoren. Nur drei Unternehmen wurden an die Börse gebracht.

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Techem-Deal größter Zukauf in Deutschland
Die größte Transaktion des Jahres war der Verkauf des Energiedienstleisters Techem an TPG und GIC für rund 6,8 Milliarden Euro (7,4 Mrd. US-Dollar). Weitere große Deals waren der Erwerb des Wind- und Solarparkbetreibers Encavis durch KKR und Viessmann (ca. 4,3 Mrd. Euro) sowie der Verkauf der Aareal-Bank-Tochter Aareon an TPG (rund 4 Mrd. Euro).
Technologie-Sektor weiter im Fokus
Mit 38 Prozent aller PE-Investitionen in Deutschland war die Technologiebranche 2024 erneut der stärkste Sektor. Auch europaweit lag der Tech-Anteil mit 29 Prozent über dem Durchschnitt. Die Zahl der Technologie-Deals stieg gegenüber dem Vorjahr um 13 Prozent.
Laut EY-Partnerin Sandra Krusch ist die Attraktivität der Branche ungebrochen: Skalierbarkeit, Wachstumschancen und einfache Exit-Möglichkeiten machen Tech-Unternehmen zu bevorzugten Zielen. Darüber hinaus gewinnen laut EY auch Gesundheits- und Konsumgüterunternehmen an Bedeutung.
Marktumfeld bleibt herausfordernd
Trotz des leichten Wachstums bleibt das Umfeld volatil: Schwache Konjunktur, geopolitische Risiken und anhaltende Unsicherheit bei der Regulierung erschweren Investitionen. Finanzierungen seien trotz sinkender Zinsen nach wie vor schwierig, so EY. Zudem klaffen Preisvorstellungen zwischen Käufern und Verkäufern oft weit auseinander.