Die schwierige Marktlage im internationalen Einzelhandel macht auch vor der US-Ikone Foot Locker nicht Halt. Im ersten Quartal 2025 verzeichnete der US-Sportschuhhändler einen deutlichen Umsatz- und Ergebniseinbruch. Der Gesamtumsatz ging im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4,6 Prozent auf 1,79 Milliarden Dollar (rund 1,65 Milliarden Euro) zurück. Noch dramatischer ist das Ergebnis unter dem Strich: Nach einem kleinen Gewinn im Vorjahr rutschte Foot Locker nun tief ins Minus – mit einem Nettoverlust von 363 Millionen Dollar (etwa 336 Millionen Euro).
Ursachen für das schwache Quartal
Besonders die geringere Kundenfrequenz weltweit belastete die Geschäftsentwicklung. Während die vergleichbaren Umsätze in Nordamerika nur leicht um 0,5 Prozent zurückgingen, fiel das Minus in Europa mit 8,5 Prozent deutlich aus. CEO Mary Dillon machte unter anderem die schwache Konjunktur sowie ein schwieriges Konsumumfeld verantwortlich. Trotzdem betonte sie, dass man weiter an der Strategie „Lace Up Plan“ festhalte und Maßnahmen wie Store-Refresh-Programme, digitale Verbesserungen und neue mobile Apps vorantreibe.
Starker Ergebnisrückgang durch Abschreibungen
Die Zahlen wurden zusätzlich durch erhebliche außerordentliche Belastungen beeinflusst. Allein 276 Millionen Dollar entfielen auf Wertberichtigungen, darunter 140 Millionen für einen Markennamen und 110 Millionen für Goodwill-Abschreibungen. Außerdem belastete eine steuerliche Bewertungskorrektur europäischer Aktivitäten das Ergebnis um weitere 124 Millionen Dollar. Ohne diese Sondereffekte belief sich der bereinigte Nettoverlust auf sechs Millionen Dollar, das bereinigte Ergebnis je Aktie lag bei minus 0,07 Dollar.
Kostendruck trotz Sparmaßnahmen
Trotz sinkender SG&A-Ausgaben in absoluten Zahlen stiegen diese im Verhältnis zum Umsatz um 100 Basispunkte. Grund dafür waren Investitionen in Technologien und die geringere operative Hebelwirkung aufgrund rückläufiger Umsätze. Die Bruttomarge verschlechterte sich leicht um 40 Basispunkte. Der Lagerbestand blieb mit 1,67 Milliarden Dollar nahezu konstant, was auf ein verbessertes Bestandsmanagement hinweist.
Filialnetz im Wandel
Im ersten Quartal schloss Foot Locker 56 Standorte – unter anderem in Südkorea, Skandinavien, Griechenland und Rumänien. Gleichzeitig wurden 9 neue Läden eröffnet, 11 Filialen umgebaut oder verlegt sowie 69 Standorte im Design überarbeitet. Damit setzt das Unternehmen seine Neuausrichtung im stationären Handel konsequent fort. Weltweit betreibt Foot Locker aktuell 2.363 eigene Filialen sowie 236 Lizenzstandorte, unter anderem in der EMEA-Region.
Fusion mit Dick’s Sporting Goods in Vorbereitung
Im Mai kündigte Foot Locker die Übernahme durch Dick’s Sporting Goods, das im Gegensatz zu Foot Locker sehr gute Quartalszahlen ablieferte, an. Der Fusionsprozess soll planmäßig verlaufen – weitere Quartalsausblicke wird es bis zum Abschluss der Transaktion nicht mehr geben. Das Unternehmen sagte auch die übliche Investorenkonferenz zu den Quartalszahlen ab.