Der neue „Girokonto-Wechsel Report 2024“ von YouGov, erstellt in Kooperation mit „Der Bank Blog“, zeigt einen klaren Trend: Immer mehr Bankkunden wechseln ihr Girokonto, wobei Sparkassen und klassische Filialbanken besonders stark Kunden verlieren. Laut der Studie haben 9 Prozent der deutschen Bankkunden in den letzten zwölf Monaten das Girokonto gewechselt, während 11 Prozent den Wechsel für das kommende Jahr planen.
Jüngere Kunden wechseln dabei überdurchschnittlich oft, wobei 17 Prozent der 18- bis 24-Jährigen bereits zu einer anderen Bank gewechselt sind und 19 Prozent dies in naher Zukunft tun wollen. Auch in der Altersgruppe der 25- bis 34-Jährigen sind Wechselabsichten mit 21 Prozent besonders hoch. Unter den über 55-Jährigen sind es hingegen nur 5 Prozent, die einen Wechsel planen.
Der Report zeigt, dass besonders Sparkassen, Volks- und Raiffeisenbanken sowie große Filialbanken Kunden verlieren, während Direktbanken wie ING und comdirect von den Wechselabsichten profitieren. Von den befragten Wechslern haben 18 Prozent ihr Konto bei der Sparkasse gekündigt oder planen dies, bei der Deutschen Bank und der Commerzbank sind es jeweils 8 Prozent, und 7 Prozent nannten die Volks- und Raiffeisenbank als Wechselziel. Gleichzeitig ist die ING das beliebteste Ziel für Neukunden: 8 Prozent der Wechsler haben sich für diese Direktbank entschieden oder planen dies. Auch die Deutsche Bank, die Sparkasse, die Commerzbank und weitere Direktbanken wie comdirect, DKB und BBBank konnten neue Kunden gewinnen.
Die Hauptgründe für den Wechsel beziehen sich laut YouGov auf finanzielle Belastungen: 27 Prozent der Wechsler gaben an, dass die Kontoführungsgebühren ausschlaggebend waren. Andere Gründe sind weitere Gebühren sowie Zinsen für Kontoguthaben. Zusätzlich führen auch Servicequalität und ein Vertrauensverlust in die Bank dazu, dass Kunden sich umorientieren. Dabei zeigt sich, dass monetäre Gründe für ältere Bankkunden oft entscheidend sind, während jüngere Wechsler vor allem unzureichende digitale Angebote und fehlende Nachhaltigkeit als Anstoß nennen.
Neben den Wechselgründen untersucht der Bericht auch, wie die Kunden auf ihre neue Bank aufmerksam wurden. Dafür analysierte YouGov sowohl seine Umfragedaten als auch die Profile der Wechsler mit dem Analyse-Tool „YouGov Profiles“. Die Daten, erhoben im Rahmen einer Online-Befragung, basieren auf einer repräsentativen Stichprobe von 6.101 Personen, die im September 2024 befragt wurden.
Stefan Fey, Senior Research Executive Data Products bei YouGov Deutschland, erklärt, dass sich ein Vergleich der Gebühren-Leistungs-Modelle für das Girokonto lohne. Der Bericht unterstreicht die zunehmende Bedeutung des Girokontowechsels als Maßnahme der Verbraucher, um Kosten zu senken und besseren Service zu erhalten. Der vollständige Report kann nach Angabe von Kontaktdaten bei YouGov heruntergeladen werden.
