In den kommenden Jahren wird Google rund 5,5 Milliarden Euro in Deutschland investieren. Im Mittelpunkt des Investitionsprogramms steht der Bau eines neuen Rechenzentrums in Dietzenbach in Hessen. Auch das bereits bestehende Datacenter im benachbarten Hanau soll ausgebaut werden. Zusätzlich plant das Unternehmen, seine Standorte in München, Frankfurt und Berlin deutlich zu erweitern.
Die Bundesregierung begrüßt das Engagement. Vizekanzler Lars Klingbeil bezeichnete die Investition als „echte Zukunftsinvestition“ in Schlüsselbereiche wie künstliche Intelligenz, klimafreundliche Technologien und sichere Arbeitsplätze. Zwischen 2026 und 2029 sollen so jährlich etwa 9000 Jobs in Deutschland gesichert werden, wie Google mitteilte.
Nachhaltigkeit im Fokus
Ein zentraler Bestandteil der Investition ist die klimaneutrale Ausrichtung der Infrastruktur. Google verfolgt das Ziel, auch in Deutschland seine Clouddienste möglichst CO₂-frei zu betreiben. Um dieses Ziel zu erreichen, verlängert der Konzern seine Kooperation mit dem Energiekonzern Engie bis 2030. Engie betreibt in Deutschland verschiedene erneuerbare Energieanlagen – darunter Windkraft-, Photovoltaik- und Wasserkraftwerke – sowie Batteriespeicher.
Durch diese Zusammenarbeit soll es Google bereits ab dem Jahr 2026 gelingen, 85 Prozent seiner deutschen Infrastruktur mit CO₂-freier Energie zu betreiben. Auch die überschüssige Wärme des neuen Rechenzentrums in Dietzenbach soll nicht ungenutzt bleiben: Die lokale Energieversorgung Offenbach (EVO) will diese künftig in ihr Fernwärmenetz einspeisen.
Gewinnen in der Plattform-Ökonomie
Ein Signal – aber kein Durchbruch
Trotz der hohen Summe wird das Investitionsprogramm nicht überall als großer Wurf wahrgenommen. Angesichts des weltweiten Hypes um künstliche Intelligenz wirken 5,5 Milliarden Euro über vier Jahre verteilt für einen Konzern wie Google eher wie ein Signal als ein tiefgreifender Strategiewechsel. Dennoch wertet die Bundesregierung die Entscheidung als positives Zeichen für den Digitalstandort Deutschland.


