Die Verbraucherstimmung in Deutschland hat sich im Februar leicht verbessert, nachdem sie zu Jahresbeginn einen deutlichen Dämpfer erhalten hatte. Das zeigt das aktuelle Konsumbarometer des Handelsverbands Deutschland (HDE). Allerdings bedeutet dieser Anstieg keine nachhaltige Erholung des Konsums, sondern spiegelt vielmehr ein abwartendes Verhalten der Verbraucher wider.
Trotz der leichten Aufhellung des Stimmungsindex bleibt die Kaufzurückhaltung hoch. Die Anschaffungsneigung der Verbraucher hat sich erneut verringert und liegt nun sogar unter dem Niveau des Vorjahres. Gleichzeitig gibt es keine Anzeichen dafür, dass die Verbraucher ihre Sparanstrengungen verstärken. Dies deutet darauf hin, dass größere Kaufentscheidungen derzeit aufgeschoben werden. Ein spürbares Wachstum des privaten Konsums ist in den kommenden Monaten nicht zu erwarten.
In Bezug auf die wirtschaftliche Entwicklung der kommenden Wochen zeigen sich die Verbraucher wenig optimistisch, erwarten jedoch auch keine weitere Verschlechterung der Lage. Die Konjunkturerwartungen bleiben weitgehend unverändert. Positiv entwickelt sich hingegen die Einschätzung der eigenen finanziellen Situation: Die Einkommenserwartungen sind im Vergleich zum Vormonat leicht gestiegen. Dies könnte auf die zum Jahreswechsel in Kraft getretenen steuerlichen und sozialabgabenbezogenen Änderungen zurückzuführen sein. Zudem sehen die meisten Verbraucher aktuell keine größeren Risiken für ihre Arbeitsplätze.
Obwohl sich die Verbraucherstimmung im Februar leicht aufhellt, ist noch keine Trendwende in Sicht. Die Kaufzurückhaltung bleibt hoch, und es fehlt an Impulsen für eine nachhaltige Belebung des Konsums. Viele Verbraucher warten offenbar die Bundestagswahl am 23. Februar sowie die anschließenden Koalitionsverhandlungen ab, bevor sie größere finanzielle Entscheidungen treffen. Auch die weitere wirtschaftliche Entwicklung in den USA unter neuer politischer Führung könnte die Verbraucherstimmung in Deutschland beeinflussen.
Das HDE-Konsumbarometer erscheint monatlich und basiert auf einer Umfrage unter 1.600 Personen. Es wird vom Handelsblatt Research Institute (HRI) im Auftrag des HDE erstellt und dient als Indikator für den privaten Konsum in den kommenden drei Monaten. Da es nicht das aktuelle Konsumverhalten, sondern die Erwartungen der Verbraucher abbildet, lassen sich daraus frühzeitige Trends für den Einzelhandel und die Wirtschaft ableiten.