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Foto: BPI/Shutterstock_gerd-harder

Heftige Kritik: Apotheker wehren sich gegen geplante Reform

Lesezeit ca. 2 Minuten

Die geplante Apothekenreform des Bundesgesundheitsministeriums wird von Apothekeninhabern scharf kritisiert. Eine Umfrage zeigt, dass 97 Prozent sich übergangen fühlen und 95 Prozent eine Beschleunigung des Apothekensterbens befürchten.

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Der Entwurf zum Apothekenreformgesetz (ApoRG) des Bundesgesundheitsministeriums unter Leitung von Prof. Dr. Karl Lauterbach stößt bei Apothekeninhabern auf heftige Kritik. Laut einer aktuellen Umfrage des Apothekenkonjunkturindex (APOkix) des IFH Köln fühlen sich 97 Prozent der befragten Apothekeninhaber bei der Reform übergangen und nicht wertgeschätzt. Die Reform, die im Juni vorgestellt wurde, wird von 98 Prozent der Befragten als ungeeignet für die Sicherstellung der flächendeckenden Versorgung in ländlichen und strukturschwachen Gebieten beurteilt. Zudem befürchten 95 Prozent der Apothekeninhaber, dass die Reform das Apothekensterben weiter beschleunigen könnte.

Die Kritik richtet sich weniger gegen die behandelten Themen der Reform als gegen deren konkrete Umsetzung. Zwei Drittel der Befragten (66 Prozent) halten die behandelten Themen für grundsätzlich relevant, sehen aber erheblichen Verbesserungsbedarf in der Ausgestaltung. Besonders problematisch erscheint die kostenneutrale Umverteilung von Honorarbestandteilen, die von 90 Prozent der Befragten als schlecht umgesetzt bewertet wird. Weitere Kritikpunkte sind die jährlichen Honoraranpassungen (86 Prozent), die Finanzierung einer höheren Notdienstvergütung und die Apothekenöffnung ohne Anwesenheit von approbierten Pharmazeuten (je 75 Prozent). Eine generelle Erhöhung des Apothekenhonorars wird von den Befragten als notwendig erachtet, um gestiegene Kosten decken und notwendige Investitionen tätigen zu können.

Ein weiterer Aspekt der Reform betrifft die Finanzierung und Honorierung der Apotheken. Während die Reform eine Umstrukturierung der Honorare vorsieht, wird kaum zusätzliches Geld in das bereits unterfinanzierte System fließen. Dies wird von den Apotheken als unzureichende Unterstützung kritisiert, um die steigenden Kosten und Investitionen zu decken​.

Die Erhöhung der Vergütungspauschale für Vollnotdienste wird von 55 Prozent der Befragten jedoch als positiv bewertet. Weitere unterstützte Maßnahmen sind flexiblere Öffnungszeiten (52 Prozent) und der Einsatz von Fachkräften aus dem Ausland noch vor Beendigung des Anerkennungsverfahrens (49 Prozent).

Skepsis besteht hingegen gegenüber der geplanten Einführung von Zweigapotheken zur Sicherstellung der flächendeckenden Versorgung. Diese sollen helfen, die Arzneimittelversorgung in ländlichen und strukturschwachen Gebieten sicherzustellen. Zweigapotheken dürfen Medikamente auch ohne die ständige Anwesenheit eines approbierten Apothekers abgeben, was von der Apothekerschaft als riskant und unzureichend angesehen wird​. 93 Prozent der Befragten sehen hierin eher eine Gefahr für bestehende Apotheken in ländlichen Gebieten, da Zweigapotheken diese langfristig ersetzen könnten.

Zudem soll die Reform flexiblere Öffnungszeiten und eine Erhöhung der Notdienstvergütungen ermöglichen, was von einigen Apothekeninhabern positiv aufgenommen wird. Insgesamt bleibt jedoch die Sorge, dass die geplanten Maßnahmen die bestehende Versorgungssicherheit und die betriebswirtschaftliche Grundlage vieler Apotheken weiter gefährden könnten​​.

Mehr zu diesen Themen gibt es hier: Apotheken, Politik, Stationärhandel

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