Die deutsche Wirtschaft steckt weiter in einer Flaute. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) rechnet für 2025 lediglich mit einem BIP-Wachstum von 0,2 Prozent. Die Zahl der Erwerbstätigen wird laut der aktuellen Prognose im Jahresverlauf um 40.000 auf 46,04 Millionen sinken. Gleichzeitig steigt die Arbeitslosigkeit um 140.000 auf 2,92 Millionen Personen.
Wirtschaftskrise und Fachkräftemangel bremsen Erholung
Nach Einschätzung des IAB beeinträchtigen sowohl die schwache Konjunktur als auch strukturelle Herausforderungen wie der Fachkräftemangel den deutschen Arbeitsmarkt. Eine Erholung sei aus eigener Kraft derzeit nicht zu erwarten. Hoffnung setzt das IAB auf fiskalpolitische Impulse, die im Jahresverlauf für Belebung sorgen könnten.
Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung wird 2025 zwar voraussichtlich leicht auf 34,99 Millionen Menschen zulegen und damit einen neuen Höchststand erreichen. Doch der Zuwachs ist ausschließlich auf Teilzeitstellen zurückzuführen. Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten geht ebenso zurück wie die der Selbstständigen, mithelfenden Familienangehörigen und geringfügig Beschäftigten.
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Kleine Betriebe besonders betroffen
Die strukturelle Schwäche zeigt sich besonders bei kleinen Unternehmen. Zwar wächst das Erwerbspersonenpotenzial noch leicht auf 48,71 Millionen, doch demografische Faktoren setzen dieser Entwicklung künftig Grenzen. Trotz sinkender Beschäftigung steigt das gesamtwirtschaftliche Arbeitsvolumen geringfügig um 0,2 Prozent auf 61,47 Milliarden Stunden.
IAB-Ökonom Enzo Weber warnt: „Der deutsche Arbeitsmarkt befindet sich im Zangengriff von Wirtschaftskrise und Fachkräftemangel.“ Ohne ausreichende Perspektiven könnten Unternehmen ihre Einstellungsbereitschaft zurückfahren und auf notwendige Neueinstellungen verzichten.

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Öffentlicher Sektor mit Jobplus – Handel verliert
Unterschiedlich entwickeln sich die Beschäftigungsaussichten je nach Branche: Im Bereich Öffentliche Dienstleister, Erziehung und Gesundheit entstehen voraussichtlich rund 180.000 neue Stellen. Rückgänge drohen dagegen im Produzierenden Gewerbe (minus 90.000), bei Unternehmensdienstleistern (minus 40.000) und im Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe (minus 10.000).
Ein entscheidender Faktor für die künftige Stabilisierung des Arbeitsmarkts ist laut IAB die gezielte Qualifizierung der Arbeitskräfte – insbesondere im technischen Bereich. Nur so lasse sich die notwendige Transformation der Wirtschaft meistern.