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Französische Modekette IKKS meldet Insolvenz in Eigenverwaltung an

Innenansicht eines IKKS Store
Foto: IKKS

Key takeaways

Die französische Modemarke IKKS wurde unter Insolvenzschutz gestellt. Mehr als 1.000 Stellen in Frankreich sind bedroht. Das Unternehmen kämpft mit den Folgen von Pandemie, Inflation und geopolitischen Krisen. Trotz finanzieller Hilfen bleibt unklar, ob die Modekette langfristig überlebensfähig ist.

Lesezeit ca. 2 Minuten

Die französische Modemarke IKKS ist in finanzielle Schieflage geraten und wurde in Paris unter gerichtliche Aufsicht gestellt. Mit dem letzte Woche eröffneten Insolvenzverfahren ist das Unternehmen nun offiziell im Redressement judiciaire – dem französischen Pendant zur Insolvenz in Eigenverwaltung. Das Verfahren betrifft ausschließlich die Aktivitäten in Frankreich, gefährdet jedoch mehr als 1.000 Arbeitsplätze, wie Le Télégram berichtet.

Schulden, Schließungen und Restrukturierung

IKKS, gegründet 1987, hat sich als Anbieter für gehobene Prêt-à-porter-Mode für Damen, Herren und Kinder mit einem betont urbanen und „rockigen“ Markenauftritt etabliert. Das Unternehmen betreibt mit seinen Marken IKKS, I.Code und One Step weltweit rund 600 Verkaufsstellen und beschäftigt insgesamt etwa 1.500 Mitarbeitende.

Bereits im Jahr 2024 hatte IKKS versucht, sich aus der Krise zu befreien: Mit Unterstützung der Gläubiger wurden Schulden gestrichen, und Investoren stellten frisches Kapital bereit. Zudem kündigte die Geschäftsführung im Februar 2024 einen umfassenden Stellenabbau in Frankreich an. Damals waren 202 Arbeitsplätze von den Kürzungen betroffen, 77 Filialen und Verkaufsflächen wurden geschlossen. Durch interne Umstrukturierungen konnten letztlich rund 60 dieser Stellen gerettet werden.

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Externe Schocks und strukturelle Marktprobleme

Ludovic Manzon, Präsident des Unternehmens, nannte eine Reihe äußerer Faktoren als Hauptursache für die Schieflage: die Nachwirkungen der Covid-19-Pandemie, die geopolitischen Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine – einem wichtigen Markt für IKKS – sowie die anhaltende Inflation. Hinzu kamen steigende Kosten für Energie, Mieten, Löhne und Rohstoffe. Diese Belastungen betreffen weite Teile der Modebranche, insbesondere stationäre Händler mit Filialnetz.

Laut einer Quelle aus dem Unternehmensumfeld wurden 30 Millionen Euro bereitgestellt, um die finanzielle Lage zu stabilisieren und die Rentabilität wiederherzustellen. Ob diese Maßnahmen ausreichen, um das Unternehmen langfristig zu retten, bleibt allerdings offen. Das Gericht hat eine Beobachtungsperiode bis April 2026 angeordnet, in der mögliche Lösungen geprüft werden sollen.

Eine Branche unter Druck

IKKS reiht sich damit ein in eine lange Liste französischer Modeketten, die in den letzten Jahren Insolvenz anmelden mussten – darunter bekannte Namen wie Camaïeu, Kookaï, Gap France, Jennyfer, San Marina und Minelli. Gemeinsam ist diesen Unternehmen ein schwieriges Marktumfeld, geprägt von veränderten Konsumgewohnheiten, dem Boom der Second-Hand-Mode und der wachsenden Konkurrenz durch ultra-schnelle Anbieter wie Shein.

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