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Wachstum im Schneckentempo: IMK-Prognose für Deutschland

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Arbeiter in einer Fabrik
Foto: Pexels
Das IMK rechnet für 2024 mit einer stagnierenden deutschen Wirtschaft. Gründe sind schwache Exporte, verhaltene Investitionen und eine restriktive Geldpolitik.
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Die deutsche Wirtschaft kommt 2024 nicht aus der Stagnation heraus. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird nach Einschätzung des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) voraussichtlich auf dem Niveau des Vorjahres verharren, was vor allem an einer schwachen Nachfrage aus dem Ausland, verhaltenen Investitionen und der restriktiven Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) liegt. Der private Konsum bleibt trotz steigender Nominallöhne und sinkender Inflation schwach, während auch die Ausrüstungsinvestitionen um knapp sechs Prozent zurückgehen. Die Wachstumsprognose für 2025 liegt bei moderaten 0,7 Prozent, was vor allem auf eine Erholung im privaten Konsum zurückzuführen ist.

Diese verhaltenen Aussichten drücken sich auch in der Arbeitsmarktentwicklung aus. Zwar steigt die Zahl der Erwerbstätigen leicht um 0,4 Prozent im Jahresdurchschnitt 2024, doch auch die Arbeitslosigkeit nimmt zu: Im Jahresmittel wird mit etwa 160.000 zusätzlichen Arbeitslosen gerechnet, wodurch die Arbeitslosenquote auf 6,0 Prozent steigt. Für 2025 prognostiziert das IMK eine weitere Zunahme um gut 60.000 Personen, was eine Quote von 6,1 Prozent zur Folge hat.

Auch die globale Konjunktur zeigt sich uneinheitlich. Während einige Länder wie Indien oder Japan wachstumsstarke Phasen erleben, bleibt die Dynamik in Europa und den USA verhalten. In den USA wird ein Wachstum von 2,4 Prozent 2024 erwartet, das 2025 auf 1,5 Prozent abflachen könnte. China, einer der wichtigsten Handelspartner Deutschlands, wird laut IMK trotz eines Anstiegs des BIP um 4,5 Prozent mit strukturellen Herausforderungen konfrontiert sein, die das Wachstum weiter dämpfen könnten.

Für die deutschen Exporte erwartet das IMK ebenfalls nur schwache Impulse. Während die Ausfuhren 2024 um 0,7 Prozent sinken, wird für 2025 ein Anstieg von 1,8 Prozent prognostiziert. Allerdings werden die Importe voraussichtlich stärker zulegen, was den Außenbeitrag negativ beeinflussen dürfte. Der Leistungsbilanzüberschuss sinkt daher von 6,9 Prozent 2024 auf 6,3 Prozent 2025.

Besonders kritisch sieht das IMK die Zurückhaltung der Bundesregierung in der Investitionspolitik. Zusammen mit dem Institut der Deutschen Wirtschaft beziffert das IMK den Investitionsbedarf auf etwa 600 Milliarden Euro über die nächsten zehn Jahre. Die bisherigen Maßnahmen, wie die verlängerte degressive Abschreibung, seien zwar ein Schritt in die richtige Richtung, reichten jedoch nicht aus, um die dringend nötigen Investitionen in Infrastruktur, erneuerbare Energien und Bildung anzustoßen. Auch die geplanten steuerlichen Begünstigungen für Mehrarbeit kritisiert das IMK scharf, da sie hauptsächlich Mitnahmeeffekte begünstigen könnten.

Abschließend warnt IMK-Direktor Sebastian Dullien vor einem „wirtschaftspolitischen Stillstand“, der sowohl von der Regierung als auch von der Opposition forciert werde. Ohne eine klare Strategie drohe die deutsche Wirtschaft den Anschluss zu verlieren. Ähnlich äußerte sich auch der frühere EZB-Präsident Mario Draghi, der jüngst vor einem „langsamen Verfall“ warnte, sollte nicht bald gehandelt werden.

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