Der französische Luxuskonzern Kering verzeichnete im Geschäftsjahr 2024 einen Umsatz von 17,2 Milliarden Euro – ein Rückgang von 12 % im Vergleich zum Vorjahr. Der Gewinn sank um 62 % auf 1,1 Milliarden Euro. Insbesondere Gucci, die umsatzstärkste Marke der Gruppe, musste mit einem Minus von 23 % starke Einbußen hinnehmen.
Kering erwirtschaftete 2024 einen freien Cashflow aus dem operativen Geschäft von 1,4 Milliarden Euro. Ohne Immobiliengeschäfte lag dieser bei 3,6 Milliarden Euro und damit 7 % über dem Vorjahr. Die Nettoverschuldung des Konzerns belief sich zum Jahresende auf 10,5 Milliarden Euro. Der Verwaltungsrat schlägt für 2024 eine Dividende von 6,00 Euro pro Aktie vor. Davon wurden bereits 2,00 Euro als Zwischendividende im Januar ausgezahlt.
Einflussfaktoren: Marktbedingungen und strategische Anpassungen
Die rückläufigen Zahlen sind vor allem auf eine schwächere Nachfrage und strategische Maßnahmen zur Neuausrichtung zurückzuführen. Der Umsatz aus dem direkt betriebenen Einzelhandel, inklusive E-Commerce, fiel um 13 %. Auch der Großhandelsumsatz ging um 22 % zurück, da Kering die Exklusivität seiner Marken weiter steigert. Besonders betroffen waren die USA und der asiatische Markt, während sich die Situation in Europa und Nordamerika leicht verbesserte.
Markenentwicklung: Gucci im Umbruch, Bottega Veneta wächst
Gucci, die Flaggschiffmarke von Kering, verzeichnete 2024 einen Umsatzrückgang auf 7,7 Milliarden Euro. Gründe sind unter anderem eine Umstellung der Kollektionen und eine selektivere Vertriebsstrategie. Hoffnung macht die positive Resonanz auf neue Lederwarenlinien. Yves Saint Laurent verlor 9 % im Umsatz, während Bottega Veneta mit einem Plus von 6 % entgegen dem Trend wuchs. Auch Kering Eyewear legte mit 8 % zu.
Maßnahmen: Effizienzsteigerung und strategische Investitionen
Um den Konzern langfristig zu stabilisieren, setzt Kering auf eine Stärkung der Markenattraktivität, eine effizientere Kostenstruktur und gezielte Investitionen. Dazu zählen der Erwerb exklusiver Immobilien in New York und Mailand sowie strategische Personalentscheidungen, wie die Ernennung neuer CEOs für Gucci, Saint Laurent und Balenciaga. Zudem wurden Nachhaltigkeitsinitiativen ausgebaut, darunter erstmals wissenschaftsbasierte Umweltziele.
Ausblick: Langfristige Wachstumsstrategie trotz unsicherer Märkte
Trotz der aktuellen Herausforderungen blickt Kering optimistisch in die Zukunft. Laut CEO François-Henri Pinault wurden entscheidende Weichen gestellt, um die Gruppe zu stabilisieren und mittelfristig wieder auf Wachstumskurs zu bringen. Im Fokus stehen weiterhin eine selektive Vertriebsstrategie, verstärkte Markenkommunikation und operative Effizienzsteigerungen.