L’Oréal hat das Geschäftsjahr 2024 mit einem Umsatz von 43,48 Milliarden Euro abgeschlossen, was einem Zuwachs von 5,6 % im Berichtswert und 5,1 % auf vergleichbarer Basis entspricht. Trotz eines sich normalisierenden globalen Kosmetikmarktes konnte das Unternehmen in nahezu allen Regionen und Geschäftsbereichen wachsen. Besonders hervorzuheben ist die operative Marge, die mit 20,0 % einen neuen Rekord erreichte.
Regionale Entwicklung: Wachstum in fast allen Märkten
Das Umsatzwachstum wurde vor allem durch starke Zahlen in Europa (+8,2 %) und Lateinamerika (+11,0 %) getragen. Auch Nordamerika legte mit +5,5 % zu. In Asien hingegen zeigte sich ein durchwachsenes Bild: Während Japan und andere Märkte positiv abschnitten, führte die schwächelnde Nachfrage in China zu einem Rückgang von -3,2 % in der Region Nordasien.
Performance der Geschäftsbereiche: Hautpflege und Luxus treiben das Wachstum
Alle vier Geschäftsbereiche von L’Oréal entwickelten sich positiv:
- Dermatologische Schönheit wuchs mit 9,8 % am stärksten, insbesondere dank der Marken La Roche-Posay und CeraVe.
- Consumer Products legte um 5,4 % zu, mit Erfolgen von L’Oréal Paris und Garnier.
- Professionelle Produkte wuchsen um 5,3 %, unterstützt durch Innovationen in der Haarpflege.
- L’Oréal Luxe konnte um 2,7 % zulegen, insbesondere durch Erfolge im Parfümsegment mit Marken wie Yves Saint Laurent und Prada.
Starke finanzielle Kennzahlen und Dividendenwachstum
Die operative Marge stieg um 20 Basispunkte auf 20,0 %, ohne die Übernahme von Aesop wären es sogar 40 Basispunkte gewesen. Der Nettogewinn nach Minderheiten wuchs um 4,6 % auf 6,79 Milliarden Euro. Der Gewinn pro Aktie stieg um 4,8 % auf 12,66 Euro. Für 2025 schlägt der Vorstand eine Dividende von 7,00 Euro pro Aktie vor, was einer Erhöhung von 6,1 % entspricht.
Strategische Weichenstellungen für die Zukunft
Neben den finanziellen Erfolgen investierte L’Oréal verstärkt in Technologie und künstliche Intelligenz zur Optimierung von Forschung, Marketing und Lieferketten. Zudem gab das Unternehmen strategische Übernahmen bekannt: So wurde das koreanische Skincare-Label Dr.G übernommen und eine Minderheitsbeteiligung an der Luxusmarke Amouage erworben. Zudem kündigte L’Oréal an, einen Anteil von 3 Milliarden Euro an Sanofi-Aktien zu verkaufen.
Auch das französische Modehaus Jacquemus hat eine langfristige Beauty-Partnerschaft mit L’Oréal geschlossen, wie der Konzern im Rahmen der Jahresergebnisse bekanntgab. L’Oréal sichert die Zusammenarbeit durch eine Minderheitsbeteiligung ab, die sowohl das Retail-Wachstum von Jacquemus als auch den Einstieg in den Beauty-Markt unterstützen soll.
Veränderungen im Vorstand und Governance
In der Unternehmensführung stehen bedeutende Änderungen an: Die langjährige L’Oréal-Erbin Françoise Bettencourt Meyers wird sich aus dem Aufsichtsrat zurückziehen und die Familienholding Téthys als Nachfolgerin benennen. Jean-Victor Meyers wird neuer stellvertretender Vorsitzender des Boards. Zudem wurden mit Isabelle Seillier und Aurélie Jean zwei neue unabhängige Direktoren vorgeschlagen, die Expertise in Finanzen und Künstlicher Intelligenz mitbringen.
Ausblick: L’Oréal erwartet weiteres Wachstum
Für 2025 zeigt sich L’Oréal optimistisch: Das Unternehmen rechnet mit einer weiteren Steigerung von Umsatz und Gewinn. Ein starkes Innovationsportfolio und Investitionen in digitale Technologien sollen dazu beitragen, die Position als führender Player im globalen Kosmetikmarkt zu festigen.