Der Kosmetikgigant L’Oréal verzeichnete im dritten Quartal 2024 ein Umsatzwachstum von 3,4 Prozent auf vergleichbarer Basis, doch die Erwartungen der Analysten wurden verfehlt. Besonders schwach zeigte sich der asiatische Markt, insbesondere in China, wo der Umsatz sogar zurückging. Dies belastete das Gesamtergebnis des französischen Unternehmens spürbar.
In den ersten neun Monaten des Jahres 2024 hat L’Oréal kumuliert ein Umsatzwachstum von 6% verzeichnet und damit sowohl auf berichteter als auch auf like-for-like Basis 32,4 Milliarden Euro Umsatz erzielt. Trotz wirtschaftlicher und geopolitischer Unsicherheiten, insbesondere in Nordasien, konnte der weltweit führende Kosmetikhersteller in allen Regionen, außer Nordasien, wachsen.
Besonders hervorzuheben ist die Performance in Europa, wo L’Oréal ein beeindruckendes Umsatzwachstum von 9,9% berichtete. Auch in Nordamerika zeigte sich das Unternehmen stark, mit einem Wachstum von 7,1%. Die Regionen Lateinamerika sowie Südostasien, Nahost und Afrika (SAPMENA–SSA) trugen ebenfalls substanziell zum Gesamtwachstum bei.
In Bezug auf die Divisionen stach die Sparte Dermatologische Schönheit mit einem Anstieg von 11,3% hervor, gefolgt von den Consumer Products mit einem Wachstum von 6,4%. Hier spielten insbesondere Haarpflegeprodukte wie Elvive und die neusten Hautpflege-Innovationen eine entscheidende Rolle. In der Division L’Oréal Luxe, die stark von den wachsenden Parfümverkäufen profitiert, wurde ein Wachstum von 3,4% verzeichnet. Besonders erfolgreich waren hierbei Marken wie Yves Saint Laurent und Valentino.
CEO Nicolas Hieronimus zeigte sich trotz der herausfordernden Bedingungen zufrieden: „Das robuste Wachstum spiegelt die Stärke unserer Marken und unsere Fähigkeit wider, Innovationen voranzutreiben. Besonders in China bleibt das Umfeld schwierig, aber wir sehen weiterhin großes Potenzial in diesem Markt.“
Der chinesische Markt, der nach wie vor unter einer schwachen Konsumstimmung leidet, verzeichnete in den ersten neun Monaten einen Rückgang von 3%. Im Gegensatz dazu konnten die übrigen asiatischen Märkte, wie Japan, stark zulegen. Die Strategie, verstärkt in nachhaltige Beauty-Lösungen zu investieren, wird unter anderem durch eine strategische Partnerschaft mit Galderma unterstützt, an der L’Oréal im August einen 10%-Anteil erworben hat.
Im Hinblick auf die Wachstumstreiber stach der Onlinehandel erneut hervor. Vor allem in Schwellenländern zeigte sich der digitale Absatzkanal dynamischer als der stationäre Handel, was den zunehmend digitalen Fokus von L’Oréal unterstreicht. Gleichzeitig konnten auch traditionelle Vertriebskanäle, insbesondere im professionellen Segment, weiter zulegen.
Mit Blick auf die Zukunft äußerte sich Hieronimus optimistisch: „Trotz der anhaltenden globalen Herausforderungen erwarten wir, auch im Gesamtjahr 2024 ein solides Umsatz- und Ergebniswachstum zu erzielen. Für 2025 bereiten wir zudem einen eigenen Beauty-Stimulus-Plan vor.“
Neben den finanziellen Ergebnissen hob das Unternehmen seine Fortschritte in den Bereichen Umwelt, Soziales und Governance (ESG) hervor. So erreichte L’Oréal den fünften Platz im FTSE Diversity & Inclusion Index und wurde im Fast Company Ranking als eines der 50 innovativsten Unternehmen 2024 gelistet.