Die LVMH-Tochter 24S beendet Berichten nach ihr Marktplatzgeschäft und setzt damit eine strategische Neuausrichtung um, die auf eine stärkere Integration innerhalb des Konzerns abzielt. Wie aus Branchenkreisen bestätigt offenbar wurde, hat die Luxus-Plattform das Modell bereits am Ende April eingestellt. Eine offizielle Mitteilung gibt es laut Textilwirtschaft bislang nicht, jedoch bestätigen ehemalige Partnerunternehmen gegenüber dem italienischen Fachmedium Fashionmagazine.it das Ende des Marktplatz-Modells.
Rückkehr zur ursprünglichen Idee?
Mit dem Aus für Drittmarken und externe Händler verabschiedet sich LVMH von einem ambitionierten Vorhaben: dem Farfetch-ähnlichen Aufbau eines globalen Hubs für Luxusmode außerhalb der eigenen Brands. 24S, das 2017 unter dem Namen 24 Sèvres gestartet war und bei LVMH unter „Selective Retail“ geführt wird, sollte ursprünglich das Einkaufserlebnis des Pariser Kaufhauses Le Bon Marché ins Internet übertragen. Erst später entwickelte sich daraus ein Marktplatz mit angebundenen Marken. Zuletzt machte dieses Modell den Berichten nach fast 20 Prozent des Bruttowarenwerts (GMV) aus.
Als Grund für die Kehrtwende nennt LVMH zwar keine offiziellen Details, doch interne Umstrukturierungen deuten auf eine veränderte Prioritätensetzung hin. Der Konzern formiert derzeit seine Multibrand-Retail-Aktivitäten neu. Le Bon Marché und La Samaritaine, die beiden großen Department Stores im Besitz von LVMH, wurden in eine gemeinsame organisatorische Struktur überführt. s.
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24S künftig als digitaler Arm von Le Bon Marché
Die Plattform 24S soll sich künftig wieder stärker auf ihre Ursprungsfunktion als digitaler E-Commerce-Arm von Le Bon Marché konzentrieren. Die Entscheidung kann als Teil eines größeren Strategiewechsels von LVMH gelesen werden, der weniger auf Plattformgeschäft und stärker auf markenzentrierte, integrierte Verkaufsstrukturen setzt.