Die globale Sportartikelbranche wird in den kommenden Jahren voraussichtlich weiter wachsen, jedoch in einem langsameren Tempo als bisher. Laut der neuen Studie „Sporting Goods 2025“ von McKinsey und der World Federation of the Sporting Goods Industry (WFSGI) soll das jährliche Wachstum bis 2029 bei rund sechs Prozent liegen. In der vorherigen Wachstumsperiode von 2021 bis 2024 lag dieser Wert noch bei sieben Prozent.
Die gedämpften Erwartungen sind vor allem auf wirtschaftliche Unsicherheiten, geopolitische Spannungen und eine stagnierende Nachfrage in Asien, Westeuropa und Lateinamerika zurückzuführen. Dennoch bleibt die Branche optimistisch: 44 % der befragten Führungskräfte gaben an, für 2025 eine positive Geschäftsentwicklung zu erwarten.
Inaktive Erwachsene als neue Zielgruppe
Ein besonders großes Potenzial sehen die Analysten bei Menschen, die bisher wenig oder gar keinen Sport treiben. Laut der WHO ist der Anteil der körperlich inaktiven Erwachsenen weltweit von 26 % im Jahr 2010 auf 31 % im Jahr 2022 gestiegen. Bis 2030 könnte er auf 35 % anwachsen – das entspricht 1,8 Milliarden Menschen, die nicht die empfohlene körperliche Aktivität erreichen.
Emma Zwiebler, CEO des WFSGI, sieht darin sowohl eine gesundheitliche als auch eine wirtschaftliche Chance: „Die Förderung von Bewegung ist nicht nur eine gesundheitliche Notwendigkeit, sondern auch eine große wirtschaftliche Möglichkeit für unsere Branche. Durch innovative Produkte und gezielte Marketingstrategien können wir dazu beitragen, eine aktivere Gesellschaft zu schaffen.“
Live-Sport und Unterhaltung als Wachstumstreiber
Ein weiterer Trend, der der Sportartikelbranche zugutekommen könnte, ist der Boom von Live-Sport und Events, die Sport mit Unterhaltung kombinieren. 81 % der befragten Konsumenten gaben an, im vergangenen Jahr an einem „In-person“-Fitnesskurs teilgenommen zu haben. Zudem wächst der globale Markt für Live-Tickets für Sportveranstaltungen, Konzerte und Festivals laut McKinsey bis 2030 auf 150 Milliarden Dollar (rund 138 Mrd. Euro).
„Unternehmen sollten persönliche und digitale Angebote kombinieren und mit Partnern aus der Unterhaltungs- und Sportbranche zusammenarbeiten, um von diesem Trend zu profitieren“, rät Alexander Thiel, Partner bei McKinsey in Zürich.