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Nestlé meldet für 2024 Abstriche bei Umsatz und Gewinn

Nestlé hat 2024 ein organisches Wachstum von 2,2 % erzielt, während der Gesamtumsatz auf 91,4 Milliarden CHF sank. Besonders Kaffee, Süsswaren und Heimtiernahrung trugen zur positiven Entwicklung bei. Mit einem neuen Sparprogramm und höheren Investitionen in Werbung und Innovationen will Nestlé 2025 weiteres Wachstum erreichen.

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Nestle-Logo auf einem Bürogebäude
Foto: Nestlé
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Nestlé hat im Geschäftsjahr 2024 ein organisches Wachstum von 2,2 % erzielt, konnte jedoch die negativen Auswirkungen von Wechselkurseffekten und einer zurückhaltenden Konsumnachfrage nicht vollständig ausgleichen. Der Gesamtumsatz sank um 1,8 % auf 91,4 Milliarden Schweizer Franken (ca. 94,6 Milliarden Euro), nachdem das Unternehmen im Vorjahr noch 93,0 Milliarden Franken (ca. 96,3 Milliarden Euro) umgesetzt hatte.

Das interne Realwachstum (RIG) lag bei 0,8 %, während Preisanpassungen mit 1,5 % zum Gesamtwachstum beitrugen. Der Nettogewinn fiel um 2,9 % auf 10,9 Milliarden Franken (ca. 11,3 Milliarden Euro), was unter anderem auf gestiegene Kosten und negative Währungseffekte zurückzuführen ist. Der Basisgewinn je Aktie sank um 1,0 % auf 4,19 Franken (ca. 4,35 Euro).

Investitionen und Sparmaßnahmen für künftiges Wachstum

Um die Marktposition zu stärken, setzt Nestlé auf ein neues strategisches Maßnahmenpaket. Im Mittelpunkt steht das dreijährige Sparprogramm „Fuel for Growth“, mit dem das Unternehmen bis 2027 Einsparungen von insgesamt 2,5 Milliarden Franken (ca. 2,6 Milliarden Euro) erzielen will. Allein für 2025 sind Kosteneinsparungen von 700 Millionen Franken (ca. 726 Millionen Euro) vorgesehen, davon 300 Millionen Franken (ca. 311 Millionen Euro) bereits gesichert.

Die freiwerdenden Mittel sollen gezielt in Wachstumstreiber wie Innovationen, Markenstärkung und eine verbesserte Preisgestaltung fließen. Besonders die Marketingausgaben sollen bis 2025 auf 9 % des Umsatzes steigen, nachdem sie in den letzten Jahren auf ein Tief von 6,6 % gesunken waren.

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Regionale Entwicklung: Schwäche in Nordamerika, Wachstum in Europa und Asien

Nestlés Geschäftsentwicklung zeigte 2024 deutliche regionale Unterschiede. Während Europa mit einem organischen Wachstum von 3,3 % und die Region Asien, Ozeanien und Afrika (AOA) mit 3,4 % solide Zuwächse verzeichneten, musste Nordamerika einen Rückgang von 0,5 % hinnehmen.

Besonders in Nordamerika belastete ein schwaches Geschäft mit Tiefkühlgerichten und Kaffeeweißer das Ergebnis, während Kaffeeprodukte und Heimtiernahrung für Stabilität sorgten. In Europa führten höhere Preise und eine starke Nachfrage nach Kaffee und Süsswaren zu einer positiven Entwicklung. In Asien profitierte Nestlé von einer verstärkten E-Commerce-Nachfrage sowie wachsenden Marktanteilen bei Heimtier- und Kulinarikprodukten.

Produktsegmente: Kaffee, Süsswaren und Heimtiernahrung als Wachstumstreiber

Im Produktbereich entwickelten sich vor allem Kaffee (+3,3 %), Süsswaren (+6,2 %) und Heimtiernahrung (+2,7 %) positiv. Das Geschäft mit löslichem Kaffee von Nescafé sowie den Kapselsystemen Nespresso und Starbucks trug maßgeblich zum Wachstum bei. Auch KitKat und andere lokale Süsswarenmarken verzeichneten eine starke Nachfrage.

Rückläufig war hingegen der Umsatz mit Milchprodukten (-0,6 %) sowie Fertiggerichten und Kulinarikprodukten (-1,7 %). Besonders in Nordamerika sorgte der Preiskampf im Tiefkühlsegment für Umsatzverluste.

Kapitalrückflüsse und Aktionärsvergütung

Trotz des Umsatzrückgangs setzt Nestlé seine Aktionärsvergütung fort. Die Dividende soll um 1,7 % auf 3,05 Franken (ca. 3,17 Euro) pro Aktie steigen. Dies wäre das 65. Jahr in Folge, in dem Nestlé die Dividende entweder konstant hält oder erhöht.

Zusätzlich hat das Unternehmen sein Aktienrückkaufprogramm über 20 Milliarden Franken (ca. 20,7 Milliarden Euro) planmäßig abgeschlossen. Insgesamt wurden seit 2022 rund 187,4 Millionen eigene Aktien zurückgekauft, von denen 143,9 Millionen bereits annulliert wurden. Eine Fortsetzung des Rückkaufprogramms im Jahr 2025 ist derzeit nicht geplant.

Ausblick für 2025: Wachstum im Fokus, aber mit kurzfristigen Margenbelastungen

Nestlé bleibt für 2025 optimistisch und erwartet eine weitere Verbesserung des organischen Wachstums. Die operative Ergebnismarge wird jedoch voraussichtlich bei 16,0 % oder leicht darüber liegen, da verstärkt in Marketing, Innovationen und den Ausbau erfolgreicher Marken investiert wird.

Die größte Herausforderung bleibt die unsichere makroökonomische Lage. Steigende Rohstoffpreise, insbesondere für Kaffee und Kakao, könnten das Geschäft belasten. Dennoch sieht Nestlé langfristig Chancen, die Marktanteile durch gezielte Investitionen auszubauen und profitables Wachstum zu sichern.

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