Trotz eines leichten Umsatzwachstums im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2026 hat Nike mit rückläufigen Margen und einem deutlichen Gewinnrückgang zu kämpfen. Der weltweit größte Sportartikelhersteller meldete einen Quartalsumsatz von 11,7 Milliarden US-Dollar (rund 11,1 Milliarden Euro), was einem Zuwachs von 1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Auf währungsbereinigter Basis sanken die Erlöse jedoch um 1 Prozent.
Wholesale als Lichtblick, Direktgeschäft schwächelt
Das Großhandelsgeschäft entwickelte sich mit einem Umsatzplus von 7 Prozent deutlich positiv und erreichte 6,8 Milliarden US-Dollar (ca. 6,4 Milliarden Euro). Im Gegensatz dazu ging das Direktgeschäft, inklusive eigener Stores und Online-Verkäufe, um 4 Prozent auf 4,5 Milliarden US-Dollar (ca. 4,3 Milliarden Euro) zurück. Besonders das Digitalgeschäft brach um 12 Prozent ein.
Gewinnen in der Plattform-Ökonomie
Bruttomarge unter Druck
Die Bruttomarge sank um 3,2 Prozentpunkte auf 42,2 Prozent. Als Gründe nannte Nike niedrigere durchschnittliche Verkaufspreise durch Rabatte und eine ungünstige Kanalverteilung. Auch höhere Zölle in Nordamerika belasteten das Ergebnis. In der Folge schrumpfte der Nettogewinn um 31 Prozent auf 0,7 Milliarden US-Dollar (rund 665 Millionen Euro), das verwässerte Ergebnis je Aktie lag bei 0,49 US-Dollar.
Converse verliert in allen Märkten
Die Tochtermarke Converse verzeichnete mit einem Umsatzrückgang von 27 Prozent auf 366 Millionen US-Dollar (etwa 348 Millionen Euro) besonders schwache Zahlen. Der Rückgang betraf laut Unternehmen alle Regionen.
Kostenkontrolle und Shareholder Returns
Nike senkte seine Verkaufs- und Verwaltungskosten um 1 Prozent auf 4,0 Milliarden US-Dollar. Das Budget für Markenwerbung wurde ebenfalls reduziert, während die Ausgaben für Sportsponsoring stiegen. Der Konzern konnte trotz des Gewinnrückgangs rund 714 Millionen US-Dollar an Aktionäre ausschütten – davon 591 Millionen US-Dollar über Dividenden und 123 Millionen US-Dollar durch Aktienrückkäufe.
Ausblick und Strategie
CEO Elliott Hill sieht die „Win Now“-Initiativen auf gutem Weg, betont jedoch, dass weitere Anstrengungen nötig seien, um alle Regionen und Kategorien auf Wachstumskurs zu bringen. CFO Matthew Friend ergänzte, dass das Unternehmen mit externen Gegenwinden konfrontiert sei, aber den Fokus auf beeinflussbare Faktoren lege. Die Lagerbestände sanken leicht um 2 Prozent, was auf einen besseren Abverkauf hindeutet.


