Im ersten Quartal 2024 verzeichnete Etsy, der Online-Marktplatz für handgemachte und Vintage-Artikel, ein leichtes Umsatzplus von 0,8% auf 646 Millionen US-Dollar sowie einen Rückgang seines Nettogewinns um 15,5% auf 63 Millionen US-Dollar. Analysten hatten vor allem beim Außenhandelsumsatz mit höheren Zahlen gerechnet: Ein GMS (Gross Merchandise Sales) von 3 Milliarden US-Dollar lag unter der jüngsten Prognose von 3,12 Milliarden US-Dollar.
Trotz verstärkter Ausgaben für Werbung und Promotios in den letzten Quartalen hatte Etsy Schwierigkeiten, im Wettbewerb mit großen Einzelhändlern Kunden anzuziehen, die auf der Suche nach Schnäppchen sind. Der zunehmende Wettbewerb durch kostengünstige E-Commerce-Plattformen wie Temu verschärft die Situation zusätzlich. Etsy kämpft auch damit, über seine Nische hinaus zu expandieren und neue Käufergruppen zu gewinnen, während Amazon und Walmart einen immer größeren Anteil der E-Commerce-Ausgaben für sich verbuchen.
Die anhaltenden Inflationsdrucke haben ebenfalls dazu geführt, dass Kunden bei großen, nicht notwendigen Ausgaben zurückhaltender sind. Dies betrifft vor allem Produktkategorien wie Vintage-Handwerkskunst, Schmuck und Heimdekoration, die traditionell zu Etsys Stärken zählen.
Laut Josh Silverman, CEO von Etsy, bleibt das herausfordernde Umfeld für Verbraucherprodukte ein wesentliches Hindernis für das Wachstum des Marktplatzes. Auch Marktanalysten sehen in der aktuellen Lage große Herausforderungen für Etsy, das sich noch immer müht, über sein Nischensegment hinauszugehen.