Die Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Post und der Gewerkschaft Verdi bleiben weiter ohne Ergebnis. Nach drei Verhandlungsrunden ohne Einigung hat Verdi am Dienstag erneut zu bundesweiten Warnstreiks aufgerufen. Die Arbeitsniederlegungen begannen in den Spät- und Nachtschichten am 25. Februar 2025 und dauern bis zum Morgen des 26. Februar an.
Laut ver.di-Verhandlungsführerin Andrea Kocsis sei das zuletzt vorgelegte Angebot der Deutschen Post nicht akzeptabel. Es sehe bei einer Laufzeit von 27 Monaten lediglich Entgelterhöhungen von 1,8 Prozent ab Juli 2025 und weiteren 2,0 Prozent ab Oktober 2026 vor. Zudem betreffe eine geplante Anpassung der Urlaubsregelung nur einen Teil der Beschäftigten. Kocsis betonte, dass die aktuellen Warnstreiks ein klares Signal an den Arbeitgeber seien, ein deutlich verbessertes Angebot in der kommenden Verhandlungsrunde vorzulegen.
Ver.di fordert für die rund 170.000 Tarifbeschäftigten, Auszubildenden und dual Studierenden bei der Deutschen Post AG eine lineare Gehaltserhöhung von sieben Prozent bei einer Vertragslaufzeit von zwölf Monaten. Zudem verlangt die Gewerkschaft drei zusätzliche Urlaubstage für die Beschäftigten sowie einen weiteren freien Tag für ver.di-Mitglieder.
Die Auswirkungen der Arbeitsniederlegungen sind bereits spürbar. Nach Angaben des NDR bleiben allein in Norddeutschland über 750.000 Pakete vorerst unzugestellt. Bundesweit dürfte die Zahl noch weit höher liegen. Ein Firmensprecher der Deutschen Post äußerte gegenüber der Tagesschau sein Unverständnis über den erneuten Streik: „Der Aufruf zu weiteren Warnstreiks ist unnötig und geht zulasten unserer Kunden.“
Bereits in den vergangenen Monaten kam es wiederholt zu Streiks. Beim letzten bundesweiten Ausstand blieben mehr als 1,4 Millionen Pakete und rund 100.000 Briefe liegen.
Ob sich der Tarifkonflikt bald entschärft, bleibt unklar. Die nächste Verhandlungsrunde zwischen Verdi und der Deutschen Post ist für den 3. und 4. März angesetzt. Die Gewerkschaft erwartet dann ein deutlich verbessertes Angebot. Sollte es erneut zu keiner Einigung kommen, sind weitere Streiks nicht ausgeschlossen.