Unternehmen setzen bei der Gewinnung von Fachkräften vor allem auf flexible Arbeitszeiten. Laut der aktuellen Randstad-ifo-Personalleiterbefragung werben 76% der befragten Unternehmen mit dieser Möglichkeit. Weiterbildungsangebote (68%) und Zusatzleistungen wie Jobtickets oder Kantinen (60%) folgen als weitere zentrale Anreize. Überdurchschnittliche Gehälter bieten hingegen nur 32% der Unternehmen als Anreiz an.
Große Unternehmen sind Vorreiter bei Flexibilität
Die Studie zeigt, dass größere Unternehmen flexiblere Arbeitsmodelle anbieten als kleine Firmen. 86% der Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten setzen auf flexible Arbeitszeiten, während es bei kleinen Unternehmen nur 72% sind. Auch die Möglichkeit eines flexiblen Arbeitsorts ist bei Großunternehmen mit 49% deutlich häufiger vertreten als bei kleineren Firmen.
Ein deutlicher Unterschied zeigt sich auch zwischen den Branchen: Während 78% der Dienstleistungsunternehmen flexible Arbeitszeiten anbieten, liegt der Anteil im Handel mit 72% etwas darunter. Insbesondere die Option eines flexiblen Arbeitsortes ist im Handel mit 20% weniger verbreitet als in der Industrie (35%) oder bei Dienstleistern (39%).
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Weiterbildung als Mittel zur Mitarbeiterbindung
Neben flexiblen Arbeitszeiten setzen viele Unternehmen auf Weiterbildungsangebote. 67% nennen die Motivation und Bindung von Mitarbeitenden als Hauptgrund für solche Maßnahmen, während 62% das Erlernen neuer Fähigkeiten als Ziel angeben. Besonders in der Industrie spielt das Erlernen neuer Fähigkeiten eine große Rolle (67%), während in anderen Branchen die Mitarbeitermotivation höher gewichtet wird.
Rund ein Drittel der Mitarbeitenden hat im Jahr 2024 an einer Weiterbildung teilgenommen. Am häufigsten geschah dies in der Dienstleistungsbranche (36%), gefolgt von der Industrie (28%) und dem Handel (27%). Im Durchschnitt dauert eine Weiterbildung 7,5 Stunden pro Woche, wobei die Industrie mit 9,0 Stunden über dem Durchschnitt liegt und der Handel mit 6,4 Stunden darunter.

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Schulungen meist während der Arbeitszeit
Die Studie zeigt auch, dass Weiterbildungen meist während der regulären Arbeitszeit stattfinden (89%). Besonders Großunternehmen ermöglichen fast ausschließlich Weiterbildungen innerhalb der Arbeitszeit (98%), während kleinere Unternehmen (bis 49 Beschäftigte) mit 13% überdurchschnittlich oft Schulungen außerhalb der regulären Arbeitszeiten oder am Wochenende durchführen.
Die Ergebnisse der Befragung verdeutlichen, dass Unternehmen sich im Wettbewerb um Fachkräfte zunehmend auf flexible Arbeitszeiten und Weiterbildungsangebote konzentrieren, während monetäre Anreize eine geringere Rolle spielen.