ANZEIGE

ANZEIGE

Debatte um Shein: Frankreich will Werbung für Ultra-Fast-Fashion verbieten

Smartphone mit großem Shein-Logo
Foto: Markus Mainka / Shutterstock

Key takeaways

Frankreich plant ein Werbeverbot für Shein und Temu und will damit die Umweltfolgen von Ultra-Fast Fashion eindämmen. Das Gesetz betrifft nur Anbieter mit besonders hohem Textilverbrauch und schließt europäische Marken aus. Auch Influencer sollen künftig für Produktwerbung dieser Plattformen belangt werden.

Lesezeit ca. 2 Minuten

Frankreich plant ein gesetzliches Verbot von Werbeanzeigen für chinesische Ultra-Fast-Fashion-Plattformen wie Shein und Temu. Wie France24 berichtet, hat der französische Senat diese Woche einstimmig für eine Gesetzesnovelle gestimmt, die auf eine Eindämmung der Umweltschäden durch den Textilsektor abzielt. Influencer, die Produkte dieser Anbieter bewerben, sollen künftig ebenfalls mit Sanktionen rechnen müssen.

Die Gesetzesänderung unterscheidet dabei zwischen „Ultra-Fast Fashion“ und klassischer Fast Fashion. Letztere umfasst europäische Anbieter wie Zara, H&M oder Kiabi, die von dem Werbeverbot nicht betroffen wären. Diese Differenzierung dürfte auch strategisch motiviert sein, um europäische Marken nicht in Mithaftung zu nehmen und Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden.

Zusatzabgaben mit bis zu zehn Euro

Laut der französischen Umweltbehörde Ademe gelangen jährlich rund 50 Kleidungsstücke pro Einwohner auf den französischen Markt, während jede Sekunde 35 davon im Müll landen. Angesichts dieser Zahlen soll das Gesetz auch eine Umweltbewertungspflicht für Anbieter einführen: Produkte mit schlechter Umweltbilanz könnten ab 2025 mit bis zu fünf Euro und ab 2030 mit bis zu zehn Euro Zusatzabgabe pro Stück belegt werden.

Anzeige

Gewinnen in der Plattform-Ökonomie

von Alexander Graf – der Leitfaden für Handelsentscheider
★★★★☆ 4,4 / 5 Sterne
Jetzt bei Amazon entdecken

Parallele Anzeige auf EU-Ebene

Das Vorhaben reiht sich in eine breitere Regulierungsoffensive ein: Erst kürzlich wurde Shein von der europäischen Verbraucherschutzorganisation BEUC angezeigt. Der Vorwurf: Die Plattform nutze sogenannte „Dark Patterns“, um Nutzer zu mehr Käufen zu verleiten. Insgesamt 25 Verbraucherorganisationen aus 21 EU-Staaten, darunter Frankreich, Deutschland und Spanien, unterstützen die Beschwerde. Shein hat angekündigt, mit den Behörden zusammenzuarbeiten und EU-Vorgaben künftig stärker zu beachten.

Bevor das neue Gesetz in Frankreich endgültig verabschiedet wird, soll im September eine gemeinsame Arbeitsgruppe aus Abgeordneten und Senatoren einen endgültigen Text erarbeiten. Zudem muss die EU-Kommission über das Vorhaben informiert werden, um die europäische Rechtskonformität dieses durchaus radikalen Gesetzesvorhaben zu klären.

Ähnliche Artikel

Must-read

ANZEIGE
JANGER E-Commerce
Wer als Shop-Betreiber, E-Commerce Manager oder Gründer einer E-Commerce-Marke erfolgreich werden möchte, muss drei grundsätzliche Faktoren, Verkaufspsychologie, Außendarstellung und Design sowie Nutzererlebnis, verinnerlichen.

Top-News

Sponsored

Sponsored