Der Vorstandsvorsitzende von SHEIN, Donald Tang, zeigte sich optimistisch, dass die Preise der Fast-Fashion-Marke auch bei neuen US-Tarifen wettbewerbsfähig bleiben – vorausgesetzt, die Maßnahmen werden „gleichmäßig“ angewendet. Während eines Interviews beim Weltwirtschaftsforum in Davos erklärte Tang, dass „Erschwinglichkeit ein entscheidender Anker“ sei und die Marke auf das „Gesamtpaket aus Preis-Leistungs-Verhältnis“ setze.
Donald Trump hatte während des Wahlkampfs Zölle von bis zu 60 % auf Importe aus China angekündigt, wo SHEIN den Großteil seiner Kleidung produziert. Inzwischen hat der ehemalige US-Präsident seine Haltung gelockert und schlägt nun 10 % vor.
Allerdings bleibt unklar, ob SHEIN seine niedrigen Preise auch bei Umsetzung der Zölle halten wird. Tang vermied laut NBC eine direkte Antwort auf die Frage nach möglichen Preiserhöhungen, betonte aber, dass die Marke wettbewerbsfähig bleiben könne, solange China keine höheren Zölle als andere Länder zahlen müsse.
Ein zentraler Kritikpunkt an SHEIN ist weiterhin die sogenannte De-minimis-Regelung. Diese erlaubt es Unternehmen, Waren im Wert von bis zu 800 US-Dollar ohne Zölle und mit geringer Kontrolle direkt an Kunden zu liefern. Kritiker sehen darin ein Schlupfloch, um die Kosten niedrig zu halten.
Die Biden-Regierung hatte bereits im Herbst 2024 einen Vorschlag eingebracht, der die De-minimis-Ausnahmen für Produkte, die bereits unter US-China-Zölle fallen, abschaffen soll. Donald Trump signalisierte jüngst Unterstützung für Bidens Ansatz und beauftragte seine Regierung, Maßnahmen zur Reduzierung dieses Steuerverlusts zu prüfen.