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Streaming-Krise durch Preiserhöhungen: Kündigungswelle droht

Fernbedienung vor einem TV-Streaming
Foto: Pexels

Key takeaways

Eine neue Studie von Simon-Kucher zeigt: Superbundles und Jahresabos senken die Kündigungswahrscheinlichkeit bei Streaming-Diensten deutlich. Gleichzeitig sind Kunden extrem preissensibel – bei Disney+ würden 58 Prozent bei einer 20-prozentigen Preiserhöhung kündigen. Politische Kontroversen verstärken diesen Trend zusätzlich.

Lesezeit ca. 2 Minuten

Bereits 41 Prozent der Streaming-Abonnenten nutzen sogenannte Superbundles – Paketlösungen, die verschiedene Dienste kombinieren und häufig mit TV-Angeboten ergänzt werden. Diese Kombi-Abos reduzieren laut einer aktuellen Studie von Simon-Kucher deutlich die Kündigungswahrscheinlichkeit. Wer Inhalte über ein Bundle bezieht, bleibt in der Regel länger dabei. Die wahrgenommenen Vorteile steigen, spontane Kündigungen sinken.

Jahresabos bringen Stabilität

Neben den Bundles wirken sich auch Jahresabos positiv auf die Kundenbindung aus. Im Schnitt erwarten Nutzer für ein einjähriges Abonnement einen Rabatt von 22 Prozent. Je länger ein Abo besteht, desto geringer die Kündigungsbereitschaft: Während nach einem Jahr noch ein Drittel der Kunden zur Kündigung neigt, sind es nach vier Jahren nur noch acht Prozent. Die langfristige Bindung bringt für Anbieter eine verlässlichere Umsatzplanung.

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Preissensibilität bleibt hoch

Trotz dieser stabilisierenden Faktoren bleibt die Zahlungsbereitschaft ein neuralgischer Punkt. Bereits eine Preissteigerung von zehn Prozent veranlasst knapp ein Fünftel der Kunden, über eine Kündigung nachzudenken. Steigt der Preis um 20 Prozent, wollen 48 Prozent ihr Abo beenden – bei Disney+ sogar 58 Prozent. Damit gelten Preisanpassungen weiterhin als stärkster Kündigungstreiber im Markt.

Negative Schlagzeilen verstärken Risiken

Besonders heikel wird es, wenn Preissteigerungen mit negativen Schlagzeilen zusammenfallen. So kündigten viele Abonnenten in den vergangenen Monaten ihre Dienste nicht aus Kostengründen, sondern um ein politisches Zeichen zu setzen. Unternehmen, die gegen die Überzeugungen ihrer Kunden handeln, riskieren selbst bei Sonderaktionen massive Abwanderung. Bei Disney+ kommt beides zusammen: Die aktuelle Preiserhöhung folgt auf politische Proteste und könnte daher doppelt negativ wirken. Dennoch sieht Simon-Kucher-Partnerin Lisa Jäger den Anbieter in einer starken Position – die Nutzer wüssten den Mehrwert zu schätzen.

Weitere Preissteigerungen erwartet

Die Erwartungshaltung bleibt angespannt. 56 Prozent der Verbraucher rechnen mit steigenden Preisen bei Netflix, 54 Prozent bei Disney+ und Apple TV+, 44 Prozent bei Amazon Prime. Für die Anbieter bedeutet das: Wer Preiserhöhungen plant, muss sie nachvollziehbar und strategisch einführen – sonst drohen Kündigungswellen.

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