Personalisierte Werbung ist laut einer neuen Bitkom-Studie auf dem Vormarsch und zeigt beachtliche Erfolge: Über die Hälfte der Deutschen (54 Prozent) hat bereits mindestens einmal ein Produkt online gekauft, nachdem sie personalisierte Anzeigen gesehen oder gehört haben. Auch im stationären Handel sind die Effekte spürbar: 44 Prozent der Konsumenten gaben an, aufgrund solcher Werbung ein Geschäft vor Ort besucht zu haben.
Personalisierte Werbung überzeugt Konsumenten
Besonders erfolgreich sind personalisierte Anzeigen auf Social Media (54 Prozent), in Online-Shops (51 Prozent) sowie über Suchmaschinen (45 Prozent). Auch E-Mail-Dienste spielen mit 40 Prozent eine wichtige Rolle. Die Wirkung der Werbung variiert jedoch stark je nach beworbenem Produkt. Alltägliche Güter wie Lebensmittel und Kleidung werden häufiger als „nützlich“ empfunden, während Werbung für komplexere Produkte wie Finanzdienstleistungen oder Immobilien oft als weniger relevant wahrgenommen wird.
Eine zentrale Erkenntnis der Studie: Ohne personalisierte Werbung wären deutlich mehr Online-Dienste kostenpflichtig. Zwei Drittel der Befragten (65 Prozent) sehen diese Werbeform als Voraussetzung dafür, dass Webseiten weiterhin kostenlos genutzt werden können.
Digitales Marketing: Ein starker Wirtschaftszweig
Die Bedeutung des digitalen Marketings wächst stetig. Allein im Jahr 2024 investierten deutsche Unternehmen 30,9 Milliarden Euro in diesen Bereich, fast doppelt so viel wie 2018 (16,41 Milliarden Euro). Die Branche beschäftigt mittlerweile knapp 268.000 Menschen, eine Steigerung von etwa 50 Prozent seit 2018. Besonders beeindruckend: Pro investiertem Euro generiert digitales Marketing im Durchschnitt 2,50 Euro Umsatz.
Auch der Staat profitiert: Steuererträge aus Einkommen in der Branche summierten sich 2024 auf 7,56 Milliarden Euro. Der Anstieg der Gehälter unterstreicht zudem die Attraktivität des Sektors. Durchschnittlich verdienten Fachkräfte 2024 gut 63.500 Euro – ein Anstieg um 30 Prozent im Vergleich zu 2018.
Hyperpersonalisierung: Die Zukunft des digitalen Marketings
Künstliche Intelligenz verändert das digitale Marketing grundlegend. Anwendungen wie ChatGPT oder Gemini sind bereits fester Bestandteil der Kampagnenplanung und Zielgruppenanalyse. KI ermöglicht nicht nur automatisierte Tests und präzisere Segmentierungen, sondern auch die Hyperpersonalisierung von Werbung. Dabei werden Echtzeit-Daten genutzt, um Inhalte noch gezielter auf Konsumenten zuzuschneiden.
„Hyperpersonalisierung ist die nächste Stufe des digitalen Marketings“, erklärt Dr. Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer des Bitkom. KI-basierte Werbung wird somit nicht nur effektiver, sondern unterstützt auch kleine Unternehmen, ihre Zielgruppen besser zu erreichen.
Nachfrage nach KI-Kompetenzen wächst
Die wachsende Bedeutung der KI spiegelt sich auch in den Stellenanzeigen wider: Bereits 8 Prozent aller Jobangebote im digitalen Marketing erfordern heute KI-Skills. Besonders mittelgroße Unternehmen legen mit 14 Prozent starkes Augenmerk auf diese Qualifikationen. Neue Berufsbilder wie KI-Trainer oder Datenethiker entstehen und prägen den Arbeitsmarkt.