Bargeld ist für viele Verbraucher in Deutschland weiterhin ein unverzichtbares Zahlungsmittel. Laut einer aktuellen Umfrage des Handelsverbands Deutschland (HDE) und des Marktforschungsinstituts Appinio sprechen sich 60 Prozent der Befragten dafür aus, Bargeld als zentrale Zahlungsoption zu erhalten. Obwohl digitale Zahlungsformen auf dem Vormarsch sind, bevorzugen 42 Prozent der Befragten das Bezahlen mit Bargeld. Gleichzeitig sehen sich viele Verbraucher durch die zunehmende Schließung von Bankfilialen mit Einschränkungen konfrontiert.
Der HDE warnt vor den Folgen dieser Entwicklung. „Sollten die Filialschließungen weitergehen, könnte der Bargeldkreislauf zusammenbrechen“, erklärt Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des HDE. Dies hätte auch negative Folgen für den Einzelhandel, der Bargeldauszahlungen an der Kasse anbietet. Eine große Mehrheit von 80 Prozent der Verbraucher schätzt diese Möglichkeit, da sie Zeit spart und bequemer ist als der Gang zur Bank.
Trotz dieser positiven Resonanz auf Bargeldabhebungen im Handel betont Genth, dass die Kosten für den Einzelhandel steigen. Händler müssten nicht nur für die Bereitstellung von Banknoten aufkommen, sondern auch die Gebühren für die Transaktionen tragen. Daher fordert der HDE, dass Banken auf diese Gebühren verzichten, um den Bargeldkreislauf zu sichern. „Die Banken dürfen ihre eigenen Probleme nicht auf den Handel abwälzen“, so Genth. Es sei wichtig, das Bargeldsystem zu stärken, um es auch in Zukunft als Zahlungsoption zu erhalten.
Die Umfrage unterstreicht die Bedeutung des Bargelds im Alltag vieler Menschen. Insgesamt haben 59 Prozent der Befragten bereits Bargeld im Einzelhandel abgehoben, 21 Prozent nutzen dieses Angebot regelmäßig. Für viele stellt dies eine wichtige Alternative dar, da die Zahl der Geldautomaten weiter abnimmt.