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DIHK: Unternehmen bleiben vorsichtig – Hoffnung auf politische Impulse wächst

Wirtschaft Rezession Boerse
Foto: Pexels

Key takeaways

Die DIHK-Konjunkturumfrage Frühsommer 2025 zeigt eine weiter angespannte Stimmung in der deutschen Wirtschaft. Trotz kleiner Lichtblicke rechnen viele Unternehmen mit rückläufiger Wirtschaftsleistung. DIHK-Chefin Melnikov fordert von der neuen Bundesregierung schnelle wirtschaftspolitische Impulse, um Investitionen zu fördern und Vertrauen zurückzugewinnen.

Lesezeit ca. 2 Minuten

Nach zwei Jahren konjunktureller Schwäche gibt es in der deutschen Wirtschaft weiterhin kaum Anzeichen einer nachhaltigen Erholung. Das zeigt die neue Konjunkturumfrage Frühsommer 2025 der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), die auf Rückmeldungen von über 23.000 Unternehmen aus nahezu allen Branchen basiert. Zwar gibt es punktuelle Lichtblicke, insgesamt bleibt die wirtschaftliche Stimmung jedoch gedrückt.

Stimmungsindex verweilt im pessimistischen Bereich

Der aktuelle DIHK-Stimmungsindex verharrt bei 94,9 Punkten. Damit bleibt er unter der Marke von 100 Punkten, die eine neutrale Lage anzeigt. DIHK-Hauptgeschäftsführerin Helena Melnikov betonte in Berlin, dass bislang keiner der wirtschaftlichen Frühindikatoren ins Positive gedreht habe. Der lang ersehnte Aufschwung lasse weiter auf sich warten – trotz eines kurzfristigen Schubs im ersten Quartal, der vor allem auf Vorzieheffekte zurückzuführen sei.

Rückläufige Wirtschaftsleistung – drittes Minusjahr in Folge?

Die DIHK rechnet für das Jahr 2025 mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 0,3 Prozent. Damit würde die deutsche Wirtschaftsleistung das dritte Jahr in Folge schrumpfen – ein historischer Einschnitt in der Nachkriegsgeschichte. Die Unternehmen warteten laut Melnikov auf konkrete Maßnahmen der neuen Bundesregierung, die Ende April ihr Amt angetreten hat.

Unternehmen sehen Politik als Hauptrisiko

Die größten Geschäftsrisiken bleiben für die Unternehmen unverändert: 59 Prozent nennen die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen als größte Herausforderung. Weitere Problemfelder sind die schwache Inlandsnachfrage (57 Prozent) sowie steigende Arbeitskosten (56 Prozent), die insbesondere personalintensive Branchen wie das Gastgewerbe belasten. Auch hohe Energie- und Rohstoffpreise wirken sich negativ aus – insbesondere bei energieintensiven Betrieben, von denen 71 Prozent diese Belastung beklagen.

Leicht verbesserte Erwartungen – Lage bleibt angespannt

Immerhin: Die Geschäftserwartungen hellen sich leicht auf. Der Anteil der Unternehmen mit pessimistischer Zukunftseinschätzung sank von 31 auf 26 Prozent, der der optimistischen wuchs von 14 auf 16 Prozent. Bei der aktuellen Geschäftslage herrscht allerdings Gleichstand: Jeweils ein Viertel der Betriebe bewertet diese als gut bzw. schlecht – das schwächste Ergebnis seit der Corona-Krise.

Ansätze einer Erholung zeigen sich in der Industrie und im Baugewerbe. Um dieses Potenzial auszuschöpfen, sei laut DIHK ein starker politischer Impuls nötig – insbesondere durch beschleunigte Planungs- und Genehmigungsverfahren. Ziel müsse es sein, den Standort Deutschland wettbewerbsfähiger zu machen.

Schwache Exportaussichten, verhaltene Investitionen

Die Erwartungen der Unternehmen an das Auslandsgeschäft haben sich laut Umfrage deutlich verschlechtert. Ein Grund sei die zunehmend protektionistische Handelspolitik der USA, die den deutschen Export dämpfe. Auch die Investitionsbereitschaft bleibt schwach: Rund ein Drittel der Unternehmen plant Kürzungen, nur ein knappes Viertel will mehr investieren.

Appell an die Bundesregierung: Zeit für konkrete Schritte

Melnikov forderte rasche Maßnahmen wie die Senkung der Stromsteuer, den Bürokratieabbau durch die Einführung der One-in-two-out-Regel sowie investitionsfördernde Abschreibungsregelungen. Nur mit einer gemeinsamen Kraftanstrengung ließe sich der derzeitige wirtschaftliche Stillstand überwinden.

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