Wie mehrere US-Medien berichten, fordert die Verbraucherschutzbehörde Consumer Product Safety Commission (CPSC) eine Untersuchung gegen die chinesischen E-Commerce-Plattformen Shein und Temu. In einem offiziellen Schreiben (PDF) äußerten zwei Kommissare der Behörde Bedenken, dass auf diesen Plattformen Baby- und Kleinkinderprodukte verkauft werden, die nicht den US-Sicherheitsstandards entsprechen.
Kritik an verbotenen Babyprodukten
Laut dem Schreiben von CPSC-Kommissaren Peter A. Feldman und Douglas Dziak sollen Medienberichte darauf hinweisen, dass potenziell gefährliche Babyprodukte weiterhin auf Shein und Temu erhältlich sind. Ein Bericht von The Information nennt als Beispiel gepolsterte Bettumrandungen für Kinderbetten, die in den USA seit 2022 verboten sind, da sie das Risiko von Erstickungsunfällen erhöhen.
Die CPSC betonte, dass Online-Marktplätze wie Shein und Temu zwar günstige Angebote für Verbraucher bieten, aber dennoch verpflichtet sind, die gesetzlichen Sicherheitsvorgaben einzuhalten.
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Stellungnahmen von Shein und Temu
Beide Unternehmen reagierten laut Good Morning America auf die Vorwürfe und versicherten, dass sie die Produktsicherheit ernst nehmen. Ein Temu-Sprecher erklärte gegenüber ABC News, dass das Unternehmen von allen Verkäufern verlange, sich an geltende Gesetze zu halten. Zudem werde man mit den Behörden kooperieren.
Shein betonte in einer Stellungnahme, dass der Schutz der Kunden oberste Priorität habe. Das Unternehmen investiere erhebliche Summen in die Verbesserung seiner Sicherheitsstandards. Allein im vergangenen Jahr habe Shein über 10 Millionen US-Dollar (ca. 9,2 Mio. Euro) für Compliance-Programme und Partnerschaften mit Prüforganisationen wie Intertek, SGS und TÜV aufgewendet. Zusätzlich seien weitere 50 Millionen US-Dollar (ca. 46 Mio. Euro) für ein globales Compliance-Zentrum eingeplant.

Gewinnen in der Plattform-Ökonomie
Wachsende Popularität und regulatorischer Druck
Shein und Temu gehören zu den am schnellsten wachsenden E-Commerce-Plattformen in den USA. Ihr Erfolg beruht vor allem auf niedrigen Preisen und einem riesigen Produktsortiment, das von Kleidung bis zu Haushaltswaren reicht. Doch mit dem Wachstum steigt auch die regulatorische Aufmerksamkeit. Neben Produktsicherheitsfragen sehen sich die Unternehmen bereits seit längerem mit Kritik an Umweltstandards, Arbeitsbedingungen und Transparenz konfrontiert.
Ob die CPSC eine offizielle Untersuchung einleitet, ist derzeit noch unklar. Die Behörde hat jedoch betont, dass sie die Sicherheit von Verbrauchern sicherstellen will und die Einhaltung der gesetzlichen Standards auf Online-Marktplätzen weiterhin genau beobachten wird.