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Drohnen als Lieferdienst: Großes Interesse, aber auch Sicherheitsbedenken

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DHL Drohne mit einem Paket
Foto: DHL Group

Zusammenfassung

Eine Umfrage des Digitalverbands Bitkom zeigt, dass 64 Prozent der Deutschen an der Lieferung per Drohne interessiert sind. Während in Großstädten die Akzeptanz höher ist, sorgen sich viele über mögliche Kollisionen und Abstürze. Der Einsatz von Drohnen wird von vielen befürwortet, birgt jedoch auch Herausforderungen.
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Die Möglichkeit, Pakete per Drohne liefern zu lassen, findet bei den Deutschen großen Anklang. Laut einer aktuellen Umfrage des Digitalverbands Bitkom sind fast zwei Drittel (64 Prozent) der Bevölkerung daran interessiert, ihre Lieferungen zukünftig aus der Luft zu erhalten. Besonders in Großstädten ist die Akzeptanz hoch: Hier zeigen 68 Prozent der Befragten Interesse an dieser Liefermethode. In ländlichen Regionen ist die Begeisterung mit 58 Prozent etwas geringer, was auf unterschiedliche Bedürfnisse und Infrastrukturbedingungen zurückzuführen sein könnte.

Die Umfrage, die anlässlich der Logistikmesse IAA Transportation in Hannover durchgeführt wurde, zeigt zudem, dass mehr als die Hälfte der Deutschen (56 Prozent) eine zügigere Entwicklung und Einführung von Drohnenlieferungen befürwortet. Dr. Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer von Bitkom, betont jedoch, dass trotz des hohen Zuspruchs und laufender Pilotprojekte noch einige Jahre vergehen werden, bis Drohnenlieferungen zum Alltag gehören. Die vorhandene Technologie muss erst den Herausforderungen der Luftraumintegration, des Datenschutzes und der Etablierung sicherer Standards gerecht werden.

Trotz des Interesses gibt es auch deutliche Bedenken. Über die Hälfte der Befragten (51 Prozent) sorgt sich um mögliche Schäden durch Abstürze oder Kollisionen der Drohnen. Zudem sind 45 Prozent der Meinung, dass Drohnenlieferungen primär für abgelegene Gebiete geeignet seien. Ein weiteres Drittel (39 Prozent) befürchtet eine Beeinträchtigung durch den zunehmenden Drohnenverkehr.

DHL sieht den Einsatz von Drohnen in der Logistik als wichtigen Fortschritt, insbesondere in den Bereichen Lager- und Intralogistik. Hier helfen Drohnen bereits heute dabei, Arbeitsprozesse zu optimieren und Ressourcen effizienter einzusetzen. So können sie beispielsweise bei der Bestandsverwaltung in Hochregallagern eingesetzt werden, wo sie Bestände überprüfen und Barcodes erfassen, ohne dass aufwändige Maschinen wie Hubarbeitsbühnen notwendig sind. Zudem leisten sie wertvolle Dienste bei der Inspektion und Vermessung großer Anlagen und Lieferungen, wodurch die Sicherheit erhöht und Zeit eingespart wird.

Im Bereich der Transportlogistik sind Drohnen aktuell vor allem für die Auslieferung von Spezial- und Kleinsendungen wie Medikamente oder Blutspenden im Einsatz. Während der großflächige Einsatz von Drohnen auf der letzten Meile noch in weiter Ferne liegt, arbeitet DHL an der Entwicklung von Schwerlastdrohnen für mittlere Entfernungen. Dabei ist jedoch die notwendige Infrastruktur eine Herausforderung, ebenso wie die regulatorischen Hürden im öffentlichen Luftraum. Trotz dieser Hindernisse erwartet DHL in den kommenden zehn Jahren einen deutlichen Anstieg des Drohneneinsatzes in der Distribution, um Lieferketten effizienter zu gestalten.

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