Amazon modifiziert eine Vision vom idealen Supermark und nimmt bedeutende Änderungen an der Art und Weise vor, wie Kunden in seinen Amazon Fresh-Läden in den USA einkaufen können. Das Unternehmen hat bekannt gegeben, dass es seine Just Walk Out-Technologie, die es Kunden ermöglichte, die Kasse zu überspringen, durch Dash Carts – digitale Einkaufswagen – ersetzen wird. Diese Entscheidung spiegelt das Feedback der Kunden wider, die sich eine einfachere Möglichkeit wünschten, Produkte und Angebote im Laden zu finden, ihren Kassenbon während des Einkaufs zu sehen und die Einsparungen in Echtzeit zu verfolgen.

Dash Carts bieten all diese Vorteile und ermöglichen es den Kunden darüber hinaus, die Kasse zu überspringen. Im Gegensatz zur Just Walk Out-Technologie, bei der Sensoren und Kameras die vom Kunden entnommenen Artikel erfassen, nutzen Dash Carts eine Kombination aus Computer Vision und Sensorfusion, um in den Wagen gelegte Artikel zu identifizieren. Kunden scannen den Artikel mit der Kamera des Wagens, legen ihn hinein und verlassen den Laden durch eine spezielle Dash Cart-Spur, wo die Zahlung über ihr Amazon-Konto abgewickelt wird.
Die Just Walk Out-Technologie setzte dagegen auf maschinelles Lernen und menschliche Überprüfungen, um die Genauigkeit der erfassten Einkäufe zu gewährleisten. Trotz Kritik an der Abhängigkeit von menschlichen Überprüfern betont Amazon, dass die Technologie hauptsächlich durch maschinelles Lernen verbessert wird, wobei Menschen nur in einem kleinen Prozentsatz der Fälle zur Validierung herangezogen werden.
Diese strategische Richtungsänderung unterstreicht Amazons Bestrebungen, sich im stationären Einzelhandel durch mehr Komfort und Effizienz beim Einkauf zu differenzieren. Während die ursprüngliche Technologie, die automatische Erfassung von aus dem Regal genommenen Artikeln, in kleineren „Amazon Go“- und einigen „Fresh“-Geschäften im Einsatz bleibt, sucht der Konzern weiterhin nach der optimalen Strategie für sein Einzelhandelsgeschäft. Die Entscheidung, smarte Einkaufswagen einzuführen, könnte ein wichtiger Schritt auf diesem Weg sein, insbesondere da diese Technologie anderen Einzelhändlern angeboten wird und damit das Potential hat, die Einkaufserfahrung weit über die eigenen Ladenfronten hinaus zu transformieren.
US-Analysten sehen in den Dash Carts nicht nur eine Verbesserung des Kundenerlebnisses, sondern auch ein potentielles Instrument für bezahlte Werbung. Die Umstellung ist Teil von Amazons breiterer Strategie, seine Fresh-Filialen kundenfreundlicher zu gestalten, einschließlich hellerer Farben und Cafés, was einen Wechsel vom möglicherweise „Online-first“-Design früherer Standorte darstellt.