Die Entwicklung des Arbeitsmarktes in Deutschland zeichnet ein dynamisches Bild, insbesondere in den Bereichen Logistik und Einzelhandel. Eine Analyse des Jobmonitors der Bertelsmann Stiftung, basierend auf etwa 45 Millionen Online-Stellenanzeigen zwischen 2019 und Juni 2023, zeigt die steigende Bedeutung dieser Berufe deutlich auf. Insbesondere die Lagerlogistik erfreut sich in 162 von 401 Kreisen einer starken Nachfrage, während Verkäufer:innen in 101 Kreisen ganz oben auf der Wunschliste der Arbeitgeber:innen stehen.
Der Aufschwung in der Logistikbranche ist offensichtlich, getrieben durch den E-Commerce-Boom und den Aufbau von Logistikzentren, besonders in ländlichen Gebieten. Die Beschäftigungsmöglichkeiten in der Lagerwirtschaft nehmen seit 2020 kontinuierlich zu, wobei der Bedarf an Helfer:innen in der Lagerlogistik besonders hoch ist. In der bundesweiten Auswertung rangiert der Logistikberuf derzeit auf dem dritten Platz. Im Einzelhandel sind Verkäufer:innen besonders in den Kreisen im Norden und Süden Deutschlands gefragt. Im Pandemiejahr 2020 haben sie sogar die Sekretariats- und Bürofachkräfte vom ersten Platz verdrängt, obwohl diese Position im darauffolgenden Jahr wiedererlangt wurde.
Die wachsende Digitalisierung im Einzelhandel ist ein weiterer Faktor, der den Arbeitsmarkt beeinflusst. Rund 64 Prozent der befragten Handelsunternehmen in Deutschland gaben an, dass die Digitalisierung in den letzten vier Jahren im eigenen Unternehmen vorangeschritten ist. Auch die Transformation des Arbeitsmarktes im Einzelhandel nimmt zu, wobei Verkehrs- und Logistikberufe seit 2013 einen höheren Stellenwert einnehmen. Ihr Anteil ist von 34 auf 38 Prozent gestiegen.
Die Logistik 4.0, getrieben durch die Digitalisierung, wird die Arbeitswelt verändern, und zukünftige Jobs in der Branche werden sich von den heutigen Tätigkeitsfeldern deutlich unterscheiden. Der Handel bleibt der Wirtschaftszweig mit den meisten Arbeitgebern in Deutschland, mit rund 40.000 Unternehmen, die im September 2023 fast 215.000 Stellenangebote ausschrieben.
Quelle: Bertelsmann Stiftung