Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) hat neue Branchen-Standards im Bereich Retail Media eingeführt. Das im Rahmen des Retail Media Circle (RMC) angesiedelte Lab „Markttransparenz und Standards“ entwickelte zusätzliche Standard-Metriken. Laut einer Pressemitteilung des Verbands, sollen diese Neuerungen zahlreiche Vorteile wie gesteigerte Transparenz und Effizienz durch eindeutige Definitionen bringen. Die frisch erarbeiteten Metriken orientieren sich an den bekannten KPIs des Marketing Funnels, sind jedoch speziell für den Bereich Retail Media maßgeschneidert.
Diese neuen Metriken sollen nicht nur ein höheres Maß an Vertrauen und Glaubwürdigkeit in Retail-Media-Werbeleistungen schaffen, sondern auch eine bessere Vergleichbarkeit von Retail-Media-Reports ermöglichen. Dies führt zu einer optimierten Budgetallokation für Werbetreibende. Die definierten Standards beinhalten sowohl Awareness- als auch Conversion-Metriken, ergänzt durch spezifische Consumer Behavior Metriken. Letztere bieten tiefe Einblicke in das Konsumentenverhalten und gehen über die Kernanforderungen von Kampagnen-KPIs hinaus.
Patricia Grundmann, Vorsitzende des RMC im BVDW, betont die Vorteile der neuen Standards: Durch die einheitliche Definition der Metriken wird eine erhöhte Transparenz und Effizienz in der Mediengattung erreicht, was wiederum das Vertrauen und die Glaubwürdigkeit im Markt steigert. Corinna Hohenleitner, BVDW-Vizepräsidentin, unterstreicht die Bedeutung von Retail Media in der aktuellen Marktdynamik, insbesondere angesichts des Endes der Third Party Cookies.
Das Lab „Markttransparenz und Standards“ im RMC hat sich das Ziel gesetzt, den Retail-Media-Markt übersichtlicher und zugänglicher zu machen. Für 2024 plant das Lab, weitere Branchen-Standards zu erarbeiten, um die Disziplin weiter zu stärken und die hohen Erwartungen an den Sektor zu erfüllen.
Retail Media ist ein dynamischer und zunehmend relevanter Aspekt im Bereich des Einzelhandels und E-Commerce. Es bezeichnet die Werbung und Vermarktung von Produkten durch digitale Medien innerhalb des Einzelhandels, wobei Werbeformate direkt auf Online-Plattformen wie Google, Amazon oder spezialisierten Retail-Media-Plattformen (RMPs) platziert werden. Der Fokus liegt dabei auf der gezielten Ansprache von Kunden durch personalisierte Werbung, basierend auf umfassenden Datenanalysen.
Retail Media Netzwerke (RMNs) ermöglichen es Marken, Kunden über eine Vielzahl von Retail-Websites hinweg zu erreichen, nicht nur auf einer einzigen Plattform. Diese Netzwerke nutzen umfangreiche Daten, um ein detailliertes Profil jedes Verbrauchers zu erstellen und personalisierte Werbung zu präsentieren, die auf individuellen Interessen und Bedürfnissen basiert.
Ein weiterer wichtiger Aspekt von Retail Media ist die Integration von Offline- und Online-Maßnahmen, um ein ganzheitliches Kundenerlebnis zu schaffen. Hierdurch können Marken sowohl die Sichtbarkeit in Suchmaschinen durch SEO-Maßnahmen steigern als auch ein nahtloses Einkaufserlebnis zwischen physischen und digitalen Kanälen bieten.