Der Einzelhandel in Deutschland liefert im Jahr 2023 laut den vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) ein gemischtes Bild. Der reale (preisbereinigte) Umsatz sank um 3,3 % im Vergleich zu 2022, während der nominale (nicht preisbereinigte) Umsatz um 2,3 % stieg. Diese Zahlen markieren eine Fortsetzung der negativen realen Umsatzentwicklung seit 2022, die einen Kontrast zu den positiven Ergebnissen der Corona-Pandemie-Jahre bildet.
Besonders bemerkenswert ist die Entwicklung im Lebensmitteleinzelhandel. Hier fiel der reale Umsatz im Jahr 2023 um 3,9 %, das niedrigste Niveau der letzten Jahre, während der nominale Umsatz um 5,9 % stieg. Diese Diskrepanz lässt sich hauptsächlich auf die gestiegenen Nahrungsmittelpreise zurückführen, die 2023 um durchschnittlich 12,4 % gegenüber dem Vorjahr anstiegen.
Der Bereich Textilien, Bekleidung, Schuhe und Lederwaren im Einzelhandel zeigte auch im Jahr 2023 eine weiterhin positive Entwicklung nach den Herausforderungen der Corona-Pandemie. Es wurde ein realer Umsatzanstieg von 2,6 % und ein nominaler Anstieg von 3,7 % im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet. Trotz dieser Erholung blieb der reale Umsatz allerdings noch 4,6 % unter dem des Jahres 2019. Im Gegensatz dazu übertraf der nominale Umsatz das Niveau von 2019 leicht um 0,1 %.
Der Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln und der Internet- und Versandhandel verzeichneten ebenfalls reale Umsatzeinbußen. Der reale Umsatz im Nicht-Lebensmittelbereich sank um 3,1 %, während der nominale Umsatz nahezu unverändert blieb. Der Internet- und Versandhandel, der während der Pandemie signifikante Umsatzsteigerungen erzielte, erlebte 2023 einen realen Umsatzrückgang von 3,9 % und einen nominalen Rückgang von 0,4 %.
Das Weihnachtsgeschäft 2023 spiegelt den allgemeinen Trend wider: ein realer Umsatzrückgang von 1,7 % im Vergleich zum Vorjahresmonat, trotz eines nominalen Anstiegs von 0,8 %. Diese Zahlen verdeutlichen die Herausforderungen, mit denen der deutsche Einzelhandel konfrontiert ist, insbesondere angesichts steigender Preise und veränderter Verbrauchergewohnheiten.