Amazon hat in Kooperation mit den italienischen Staatsbahnen Ferrovie dello Stato (FS) einen neuen Schienenservice zwischen Italien und Deutschland zur Bewegung von E-Commerce-Gütern eingeführt. Die neue Initiative soll die Abhängigkeit vom internationalen Straßengüterverkehr verringern und dessen Umweltauswirkungen reduzieren. Der Schienenverkehr wird zunächst auf zwei Strecken betrieben: von Duisburg nach Pomezia, Italien und von Herne nach Verona, Italien. Die FS-Tochtergesellschaft Mercitalia Intermodal wird dreimal wöchentlich Züge auf der erstgenannten Route fahren lassen, während TX Logistik, ein weiteres Unternehmen der FS, sechsmal pro Woche Züge auf der zweiten Route führt.
Wie Trans.info berichtet, könnte der Wechsel zum intermodalen Verkehr jährlich bis zu 9.000 Tonnen CO2 im Vergleich zum herkömmlichen Straßengüterverkehr einsparen. Amazon betont die Bedeutung Italiens aufgrund seiner geografischen Lage und seiner starken Alpenverbindungen als Schlüsselakteur im wachsenden Sektor des intermodalen Schienenverkehrs. Die Ausweitung der Zusammenarbeit mit Mercitalia ermögliche es Amazon, nachhaltige Logistikpraktiken weiterzuentwickeln und den Schienengüterverkehr zwischen den europäischen Standorten zu erhöhen.
Für das Eisenbahnunternehmen selbst passt die Route mit Deutschland in ihre Geschäftspläne. „Schienenverbindungen nach und aus Deutschland sind Teil unseres strategischen Plans und stehen im Einklang mit dem Ziel der Europäischen Union, bis 2030 30 Prozent der Güter per Bahn zu transportieren“, sagte Sabrina de Filippis, CEO von Mercitalia Logistics.
Trotz dieser Fortschritte bleibt die Nutzung herkömmlicher LKWs für die Erst- und Letztmeile-Lieferungen bestehen. Amazons neuer Fokus auf Schienen- und Seeverkehr zeigt jedoch einen wichtigen Schritt in Richtung nachhaltigerer Betriebspraktiken. Der Konzern hat auch spezielle Transportrouten organisiert, sodass die Anhänger die längsten Strecken per Zug oder Schiff zurücklegen. Schon Ende letzten Jahres verkündete Amazon, dass es verstärkt auf Schienen- und Seetransporte in Europa setzt. Insgesamt plant das Unternehmen, Produkte auf über 100 Bahnstrecken und mehr als 300 Seerouten zu transportieren.