Laut einer aktuellen Umfrage von YouGov im Auftrag des eco – Verband der Internetwirtschaft e. V. setzt ein Drittel der deutschen Unternehmen keine Künstliche Intelligenz (KI) ein und hat auch keine Pläne, dies zu ändern. Diese Zurückhaltung könnte gravierende Folgen für die Wettbewerbsfähigkeit des Digitalstandorts Deutschland haben.
Die Umfrage, die 543 Unternehmensentscheider befragte, zeigt, dass 33 Prozent der Unternehmen noch keine KI einsetzen und auch keine konkreten Pläne zur Implementierung haben. Weitere 25 Prozent befinden sich noch in der Evaluationsphase. Nur 8 Prozent der Unternehmen verfügen über eine umfassende KI-Strategie, während lediglich 3 Prozent bereits eigene KI-Lösungen im Einsatz haben.
Der eco-Vorstandsvorsitzende Oliver Süme betont, dass KI als Basistechnologie essenziell für die Zukunftsfähigkeit des Digitalstandorts Deutschland sei. Er weist darauf hin, dass KI-basierte Anwendungen enorme Potenziale für Wirtschaft und Gemeinwohl bieten, insbesondere durch die Steigerung der Effizienz entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Der eco Branchenmonitor prognostiziert eine jährliche Produktivitätssteigerung von 0,8 bis 1,4 Prozent durch den Einsatz von KI.
Für die befragten Unternehmensentscheider liegen die Hauptvorteile von KI in Produktivitätssteigerungen (28 Prozent), effizienterer Ressourcennutzung (28 Prozent) und Kosteneinsparungen (27 Prozent). Zudem erwarten 23 Prozent eine Stärkung ihrer Innovationskraft und 14 Prozent eine Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit durch KI.
Der Verband fordert ein leistungsfähiges Ökosystem digitaler Infrastrukturen sowie gezielte Weiterbildungs- und Informationsinitiativen, um das Wissen über KI in die Fläche zu tragen. Nur durch die gemeinsame Anstrengung von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik könne KI zur Basistechnologie in allen Branchen und Wirtschaftsbereichen werden und Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit als Digitalstandort gesichert werden.