Der Online-Supermarkt Knuspr hat seit Mitte Juli in München mit einem interessanten juristischen Manöver versucht, die Lieferung von Lebensmitteln am Sonntag anzubieten. Dies stellt aufgrund des Ladenöffnungszeitengesetzes und des Verbots der Sonntagsarbeit eine Herausforderung für Händler dar. Knuspr’s Lösung? Die Gründung einer eigenen Gastronomie-Tochter, „Kleiner Kern“, die ein Café in der Münchner Innenstadt betreibt. Da Restaurants sonntags liefern dürfen, plante Knuspr, diese Regelung zu nutzen, um auch Lebensmittel auszuliefern.
Stephan Lüger, Commercial Director und Geschäftsführer bei Knuspr, äußerte sich bei der Einführung des Dienstes im Juli optimistisch: „Diese Initiative dient nicht nur dazu, unseren Kunden auch an Sonn- und Feiertagen frische Lebensmittel aus der Region anzubieten, sondern schafft auch neue Arbeitsplätze in der Gastronomie und bietet den Münchnern einen neuen Treffpunkt in der Innenstadt.“
Jedoch wurde dieser innovative Ansatz kürzlich gestoppt. E-Commerce-Experte Efstathios Intzeidis berichtete auf Twitter, dass Knuspr am vergangenen Sonntag nicht mehr ausliefern durfte. Das Unternehmen kommentierte in seiner App: „Aufgrund auferlegter Beschränkungen können wir diesen Sonntag leider keine Bestellungen ausliefern.“
Es bleibt abzuwarten, wie Knuspr auf diese Entwicklung reagiert. Bei der Einführung des Dienstes hatte das Unternehmen große Pläne und äußerte Bedenken, dass die Lieferung aus rechtlichen Gründen zunächst auf Lebensmittel beschränkt werden musste. Lüger betonte: „Wir arbeiten ständig daran, unseren Service zu erweitern und hoffen, bald auch andere Produkte, wie Apothekenartikel und Windeln, sonntags liefern zu können.“
Die Zukunft der Sonntagslieferung in München und anderen Städten bleibt ungewiss. Es wird interessant sein zu beobachten, wie Unternehmen wie Knuspr weiterhin innovative Lösungen suchen, um den Bedürfnissen ihrer Kunden gerecht zu werden, während sie sich gleichzeitig an die rechtlichen Rahmenbedingungen halten.
Quelle: LocationInsider