99 Cents Only Stores, die bekannte US-Discount-Kette, die 1982 in Los Angeles gegründet wurde, hat die Schließung aller 371 Filialen und die Einstellung des Geschäftsbetriebs bekannt gegeben. Dies markiert das Ende einer über vier Jahrzehnte währenden Ära in der Einzelhandelslandschaft. Der Interims-CEO beschrieb die Entscheidung als „äußerst schwierig“ und nicht erwartet. Er führte anhaltende Herausforderungen im Einzelhandelsumfeld als Ursache an, darunter die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie, veränderte Verbrauchernachfragen, anhaltender Inflationsdruck und steigende Verluste durch Inventarschwund. Das Unternehmen, mit einem großen Standortnetz in Kalifornien, Arizona, Nevada und Texas, beschäftigt etwa 14.000 Mitarbeiter.

Die sogenannte Dollar-Store-Branche ist in den USA in den letzten zehn Jahren, als Abbild der Armutsverhältnisse in den Vereinigten Staaten, stark gewachsen, sieht sich nun aber mit Herausforderungen wie Inflation und gekürzten staatlichen Hilfen konfrontiert. Nicht zuletzt asiatische Billig-Anbieter wie Temu, das in den USA mittlerweile einen fast mit Amazon vergleichbaren Traffic generiert, bedienen sich am Kuchen der US-Discounter.
Diese Entwicklungen spiegelt eine größere Schwäche in der Kategorie der Dollar-Läden wider, so Equity-Analysten gegenüber der Los Angeles Times. In den USA haben kürzlich auch andere Einzelhändler wie Dollar Tree hunderte von Filialen geschlossen, was die angespannten Zeiten im Discount-Einzelhandel unterstreicht. Die in den USA beliebten 1-Dollar-Geschäfte sind vergleichbar mit den wenigen in Deutschland existierenden Super-Discounter, die meist in B-Lagen und Seitenstraßen großer Innenstädte zu finden sind.