Die Paketmengen in Deutschland sind rückläufig, nachdem während der Pandemie Rekordzahlen verzeichnet wurden. Laut dem Bundesverband für Paket und Expresslogistik (BIEK) wurden im letzten Jahr insgesamt 4,15 Milliarden Sendungen zugestellt, was einem Rückgang von knapp 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dies markiert das Ende des außergewöhnlichen Wachstums im Kurier-, Express- und Paketmarkt der letzten Jahre, wie der BIEK in seiner jährlichen KEP-Studie feststellt.
Obwohl die Paketmengen im Jahr 2021 auf Rekordniveau waren, lagen sie im letzten Jahr immer noch 14 Prozent über dem Niveau vor der Covid-19-Pandemie. Der Gesamtumsatz sank um 3,5 Prozent auf 26 Milliarden Euro. Der Rückgang der Paketzustellungen an Privatempfänger:innen war ein wesentlicher Faktor, wobei im letzten Jahr fast 11 Prozent weniger Sendungen an Privatpersonen geliefert wurden. Dies ist teilweise auf die verringerte Konsumfreude und die Rückkehr zum stationären Einkauf zurückzuführen, insbesondere bei großen Online-Shops. Im Gegensatz dazu blieb der Versand zwischen Unternehmen relativ stabil, mit einem Rückgang von lediglich 4 Prozent.
Der BIEK prognostiziert ein potenzielles Wachstum im KEP-Markt ab Mitte 2023, jedoch eher in einem langsamen Tempo. Im vierten Quartal, insbesondere im Weihnachtsgeschäft, steigen traditionell die Paketmengen an. Es ist jedoch schwierig, genaue Prognosen zu stellen. Der langfristige Wachstumstrend im KEP-Markt setzt sich trotz der Rückgänge im letzten Jahr fort. Die Branche passt sich den aktuellen Herausforderungen an und bewältigt die Turbulenzen in Wirtschaft und Gesellschaft, wie Marten Bosselmann, Vorsitzender des BIEK, betont.
Verschiedene Faktoren wie der Ukraine-Krieg, die Inflation, das Einkommensniveau und die allgemeine Konsumlaune sowie Lieferkettenprobleme und Verschiebungen in internationalen Warenströmen werden auch in Zukunft weiterhin Herausforderungen darstellen, von denen das Wachstum abhängt. Bis 2027 wird ein durchschnittliches jährliches Wachstum des Sendungsvolumens von 3,3 Prozent erwartet, was knapp 4,9 Milliarden Sendungen entspricht.
Quelle: Logistik Watchblog