Im Jahr 1964 eröffneten die ersten beiden Shopping-Center in Deutschland und schufen damit das Konzept geplanter und gemanagter Einkaufs-Destinationen. Heute gibt es 506 Shopping-Center, doch erstmals verzeichnet der EHI Shopping-Center Report 2024 einen Rückgang. Lena Knopf, Projektleiterin im EHI-Forschungsbereich Immobilien und Expansion und Autorin des Berichts, erklärt: „Dass die Zahl irgendwann nicht mehr steigt, war zu erwarten, da es vielerorts inzwischen sehr viel Verkaufsfläche gibt.“
Der Report analysiert die Strukturdaten aller Shopping-Center in Deutschland und leitet aktuelle Trends und deren Hintergründe ab. Der Markt verzeichnet eine negative Differenz von drei Centern im Vergleich zum Vorjahr. Fünf Center fielen aus der Statistik heraus, da ihre Retail-Fläche unter 10.000 qm sank. Grund dafür ist die zunehmende Mischnutzung, bei der Handelsflächen durch Freizeitangebote, Gesundheitsdienstleistungen, Büros, Hotels oder Behörden ersetzt werden. Dennoch eröffnen weiterhin neue Center, wie die Westerwald Arkaden in Höhr-Grenzhausen und das Husemann Karree in Bochum, was die Dynamik des Marktes unterstreicht.
Viele bestehende Shopping-Center durchlaufen eine Transformation und Revitalisierung, oft durch Umstrukturierungen und Nachnutzung frei gewordener Großflächen wie von Real oder Galeria bzw. Karstadt. Zudem liegt ein Fokus auf der Modernisierung von Food Courts und energetischen Sanierungen. Zehn Center haben bis Ende 2023 ihre Revitalisierung erfolgreich abgeschlossen.
Die Mieter der Shopping-Center kommen aus vielfältigen Branchen. Deichmann führt mit 283 Filialen die Liste der Top-Mieter an, gefolgt von Ernsting’s Family mit 257 und dm-Drogeriemarkt mit 238 Filialen. Insgesamt gibt es 26.674 Mietverhältnisse in den Centern, wobei 23 Prozent auf die Bekleidungsbranche, 15 Prozent auf die Gastronomie und 12 Prozent auf die Dienstleistungsbranche entfallen.
Weitere Informationen und Bestellmöglichkeiten zum Shopping-Center Report 2024 finden sich auf der EHI-Website.