In den letzten Monaten haben betrügerische Anrufe, die sich auf die Online-Dienste Amazon und PayPal berufen, zugenommen. Kriminelle nutzen automatisierte Stimmen, um die Angerufenen über vermeintliche Zahlungen von mehreren hundert Euro zu informieren, wie die Verbraucherzentrale aktuell warnt. Die Anrufe erweisen sich ausnahmslos als Betrugsversuche, da in den Konten der Betroffenen keine entsprechenden Zahlungen verzeichnet sind.
Die Verbraucherzentrale rät, solche Anrufe sofort zu beenden und keine Tasten zu drücken, um mit jemandem verbunden zu werden. Stattdessen sollten Betroffene die offiziellen Amazon- oder PayPal-Apps oder deren Webseiten aufrufen, um ihre Konten zu überprüfen. PayPal-Sprecherin Sabrina Winter betont, dass PayPal normalerweise keine Kundenanrufe tätigt, insbesondere nicht mit der Aufforderung, Zahlungen zu leisten.
Bei derartigen betrügerischen Anrufen stellt sich oft die Frage, wie die Täter an die Telefonnummern gelangt sind. Eine definitive Antwort hierauf bleibt unklar. Es scheint jedoch, dass die Kriminellen viele Nummern zufällig wählen, in der Hoffnung, auf Personen zu stoßen, die Konten bei bekannten Unternehmen wie Amazon und PayPal besitzen. Nicht jeder Angerufene muss tatsächlich ein Konto bei diesen Diensten haben – die weitreichende Verbreitung dieser Unternehmen erhöht jedoch die Wahrscheinlichkeit eines Treffers. Das Drücken einer Taste während eines solchen Anrufs kann fälschlicherweise als Indiz dafür interpretiert werden, dass die angerufene Person ein Konto besitzt. Dieses Vorgehen ähnelt dem Versand von Phishing-E-Mails im Namen großer Firmen, die wahllos an Personen versendet werden, unabhängig davon, ob eine tatsächliche Verbindung zu dem betreffenden Unternehmen besteht.
Mögliche weitere Quellen könnten öffentliche Telefonverzeichnisse, Datenlecks bei verschiedenen Unternehmen oder zufällige Generierung sein.