Die Europäische Kommission hat das in Singapur ansässige Modeunternehmen Shein als Very Large Online Platform (VLOP) eingestuft. Diese jüngste Einstufung verpflichtet Shein, strengere Anforderungen im Rahmen des Digital Services Act (DSA) der EU zu erfüllen, insbesondere im Hinblick auf den Schutz der Nutzer und die Überwachung illegaler Aktivitäten wie den Verkauf von Fälschungen.
Mit über 45 Millionen monatlichen Nutzern in der EU sieht sich Shein nun konfrontiert, binnen vier Monaten, also bis Ende August, die neuen Regelungen zu implementieren. Leonard Lin, der globale Leiter für öffentliche Angelegenheiten bei Shein, betont gegenüber Reuters, dass das Unternehmen die Ambitionen der Kommission teile, den europäischen Verbrauchern ein sicheres Online-Einkaufserlebnis zu ermöglichen. Weiterhin sei Shein entschlossen, eine sichere und regelkonforme Umgebung für seine Online-Gemeinschaft zu schaffen.
Die Maßnahmen, die Shein ergreifen muss, umfassen spezifische Strategien zum Schutz der Nutzer, einschließlich Minderjähriger, und zur Bewertung sowie Minderung systemischer Risiken, die von ihren Dienstleistungen ausgehen könnten. Diese Anforderungen stellen eine signifikante Herausforderung für Shein dar, da Verstöße gegen die DSA mit Bußgeldern von bis zu 6% des weltweiten Jahresumsatzes eines Unternehmens geahndet werden können.
Die neueste Einstufung fällt zusammen mit ähnlichen Maßnahmen für andere große Online-Händler wie Amazons Shopping-Marktplatz und Alibaba, die ebenfalls als VLOPs gekennzeichnet wurden.