Der Bekleidungsanbieter Gerry Weber plant im Rahmen seines Sanierungsverfahrens die Schließung von 122 Stores und Outlets in Deutschland. Das Unternehmen aus Halle in Westfalen will sich verstärkt auf sein Großhandelsgeschäft konzentrieren und das Filialnetz im Heimatmarkt verkleinern. Von den 171 Standorten in Deutschland werden 49 erhalten bleiben, darunter profitable und zukunftsfähige Geschäfte. Zudem wird das deutsche Concession-Geschäft eingestellt. Die Schließungen sollen bis Ende September abgeschlossen sein.
Die Maßnahmen betreffen auch die Gerry Weber Retail GmbH, bei der 350 Vollzeitarbeitsplätze wegfallen werden. Zusätzlich wird es Stellenabbau in der Zentrale geben, mit 75 Entlassungen bei der Gerry Weber International AG und der Life-Style Fashion GmbH.
Das Unternehmen sieht in der Neuausrichtung eine Chance, trotz der Herausforderungen im Markt eine nachhaltig profitable Geschäftsbasis zu schaffen. Die deutsche Retail-Tochter hatte ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt, das am 20. April eröffnet wurde. Parallel dazu befindet sich auch die Gerry Weber International AG in einem Sanierungsverfahren. Der Restrukturierungsplan soll Mitte Juli vorgelegt werden, und das Unternehmen führt derzeit Verhandlungen mit Investoren und Gläubigern.
Gerry Weber ist zuversichtlich, dass der eingeschlagene Weg der richtige ist, um sich für die Zukunft aufzustellen. Das Unternehmen arbeitet daran, das Sanierungsverfahren erfolgreich abzuschließen und sich weiterhin auf dem Markt zu behaupten.
Quelle: FashionUnited